Moskau: Taxifahrer erklärt, warum er in Menschenmenge raste

Der Fahrer eines Taxis, der am Samstag in der Moskauer Innenstadt in eine Menschenmenge gefahren war, beteuerte, dass es sich um einen Unfall gehandelt habe und nicht um einen Terroranschlag. Er habe zuvor wenig geschlafen und über 20 Stunden gearbeitet.

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Als er kurz eingenickt war, verwechselte er Gas- und Bremspedal, wie er in einem von der Polizei veröffentlichten Video erklärte. Die russischen Behörden haben das Video des Verhörs mit dem Verdächtigem veröffentlicht, was in Russland nichts Ungewöhnliches ist. Wie er erklärt, habe er vor seinem 20-Stunden-Einsatz nur etwa zwei bis drei Stunden geschlafen.

Er beteuerte auch, dass er nüchtern war. Da sein Vater ein Alkoholiker gewesen sei, habe er nie in seinem Leben Alkohol angerührt und auch rauchen würde er nicht. Seine Flucht vom Tatort erklärte er damit, dass er Todesangst hatte. Denn wütende Männer hätten nach dem «Unfall» begonnen, ihn zu jagen. Er selbst ist 28 Jahre alt und soll kirgisischer Staatsbürger sein.

Bei dem Unfall wurden mindestens sieben Menschen verletzt, allerdings nicht schwer. Darunter sollen laut mexikanischer Botschaft auch Fans der Mannschaft ihres Landes gewesen sein. Ein Überwachungsvideo des Vorfalls in der Nähe des Kreml zeigt, wie der Verdächtige mit seinem Wagen plötzlich auf den Fußweg abbiegt und in die Menschenmenge rast.

Er wurde kurz danach festgenommen. Russland hat massive Sicherheitsvorkehrungen für die WM im eigenen Land getroffen. Das Polizeiaufkommen ist in den elf Austragungsorten sehr hoch und die Sicherheit wird von Beobachtern als hoch eingestuft. Russland entwickelte für die WM eine eigene Fan-ID, die eine schnelle Kontrolle der Bürger und Visa-Erleichterungen ermöglichen soll.

Reiner Calmund, deutsche Fußball-Experte, ist von dieser Einführung so angetan, dass er forderte, solche Fan-IDs auch bei Fußballspielen in Deutschland einzusetzen. Er betonte, dass er von der Organisation des Turniers in Russland «restlos begeistert» sei. «Das scheint hier sehr, sehr gut organisiert zu sein. So haben die hier Kontrolle und Ordnung drin. Ich würde mir wünschen, das käme auch in Deutschland. Da werde ich zwar für kritisiert, aber das ist egal», sagte er im Interview mit RT Deutsch.