„Das ist etwas Tolles!“ — Deutsche nach Reise durch Russland

Im Vorfeld der WM 2018 sind deutsche Bürger mit dem Freundschafszug „Berlin-Moskau“ nach Russland gekommen, um das Land besser kennenzulernen. Sie besuchten mehrere Regionen Russlands, darunter den Baikalsee und die Krim. Im Gespräch mit Sputnik teilten sie ihre Eindrücke mit.

Das Ehepaar Bernadette und Andre Giebelhäuser war zum ersten Mal am Baikalsee. Von Moskau flogen sie nach Irkutsk, waren zwei Tage am Baikalsee und sind dann mit der Transsibirischen Eisenbahn über Nowosibirsk und Krasnojarsk nach Moskau gefahren.

„Der Baikal ist ein sehr interessanter See, von der Natur her sehr schön. Alles war wunderschön: Wir segelten mit einem Boot, ich habe die Gitarre mitgenommen und wir haben das Baikal-Lied gesungen. Mit dem Zug sind wir jeden Tag in anderer Stadt angekommen, sind ganz herzlich begrüßt worden“, sagt Andre.

„Besonders interessant war es im Ferienlager zum Erlernen der deutschen Sprache in Nowosibirsk“, fügt Bernadette hinzu. „Die Kinder haben uns ein Programm und ein Theaterstück in einem wunderbaren Deutsch gemacht. Es war für uns eine sehr schöne Begegnung. Überall haben wir uns wohl und willkommen gefühlt und  können unsere Freude für dieses Land auch weitergeben. Gegenseitig haben wir sehr viel davon profitiert.“

Hanna Höhne aus Berlin hat die Halbinsel Krim mit einer Gruppe besucht. Der neue Flughafen und die neue Kertsch-Brücke haben auf sie einen besonderen Eindruck gemacht, wie auch die Gastfreundlichkeit der einheimischen Behörden und Einwohner.

„Wir wurden sehr herzlich begrüßt. Wir wurden vom Flughafen abgeholt, der nach nur zwei Jahren Bauzeit gerade eröffnet worden war, im Gegensatz zu Deutschland, wo der Bau des neuen Berliner Flughafens schon viele Jahre dauert. Dann waren wir in Jalta. Die Leute auf den Straßen sind sehr glücklich.“

Hanna versteht nicht, warum die Krim-Einwohner wegen der antirussischen EU-Sanktionen nicht nach Deutschland und andere EU-Länder reisen dürfen.

„Für mich ist es traurig, zu hören, dass die Leute von der Krim, auch die Kinder, nicht nach Deutschland  fahren dürfen. Das hat mich sehr bewegt, ich kann mir das nicht vorstellen, wenn ich mir überlege, dass die DDR die Leute nicht in die westlichen Länder lassen wollte. Und jetzt machen Deutschland und die EU dasselbe mit der Krim.“

Die Ursache, warum die Einwohner der Krim im Referendum von 2014 für die Eingliederung in den Bestand Russlands gestimmt haben, sieht die Berlinerin im Unwillen der ukrainischen Behörden, etwas für das Wohlergehen der Menschen auf der Halbinsel zu tun.

„Die Leute haben sich dafür entschieden, dass sie zu Russland gehören wollen, und jetzt sind sie glücklich, dass sie von Russland übernommen wurden, weil in den ganzen Jahren, in denen sie zur Ukraine gehört haben, nichts gemacht wurde. Und jetzt wird so viel investiert, wird so viel gebaut, das konnte man sich nicht vorstellen. Im Mai ist die neue Brücke für den Autoverkehr eröffnet worden — das ist etwas Tolles! Drei von unserer Gruppe sind extra dahin gefahren, sie waren so begeistert!“

Für den Zeitraum vom 4. bis 16. Juni waren etwa 100 Friedensbotschafter aus fünf Ländern der Welt mit dem Druschba-Freundschaftszug nach Russland gekommen. Der Organisator ist der deutsche Verein Druschba Global und die russischen Eisenbahnlinien (RZD). Das ist schon das dritte Projekt des Vereins. 2016 und 2017 wurden zwei Friedensfahrten Berlin-Moskau mit Autos organisiert. Das Ziel ist es, das negative Bild zu bekämpfen, welches Medien und Politik im Westen von Russland zeichnen.

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