Israel verklagt Ex-Minister wegen angeblicher Spionage für den Iran

Israel hat einen ehemaligen israelischen Kabinettsminister, der bereits wegen Drogenschmuggels im Gefängnis saß, aufgrund des Verdachts der Spionage für den Iran angeklagt. Das teilte Israels interner Sicherheitsdienst Schin Bet am Montag mit.


In einer Erklärung sagte der Schin Bet, dass Gonen Segev, der Mitte der 1990er-Jahre als Energieminister diente, «vom iranischen Geheimdienst rekrutiert wurde und als Agent diente».

Gonen Segev lebte in Nigeria. Er wurde bei einem Besuch in Äquatorialguinea im Mai verhaftet und an Israel ausgeliefert, wo er am Freitag angeklagt wurde.

Das Nachrichtenportal Ynetnews berichtete, dass er wegen Spionage angeklagt wurde, da er in Kriegszeiten dem Feind geholfen und Informationen zur Verfügung gestellt haben soll.

Der ehemalige Minister und Parlamentarier soll Informationen über die israelische Energiewirtschaft und Sicherheitsstandorte im Land sowie Informationen über Beamte aus Politik und Militär zur Verfügung gestellt haben.

Der Schin-Bet-Untersuchung zufolge stellte der iranische Geheimdienst erste Verbindungen zu Segev über die iranische Botschaft in Nigeria her. Später habe sich Segev zweimal mit Geheimdienstlern im Iran getroffen.

Um Informationen zu erhalten, habe Segev Kontakt zu israelischen Bürgern in den Bereichen Verteidigung, Sicherheit und Diplomatie gehalten, gab die israelische Nachrichtenseite Haaretz an. Segev versuchte, einige dieser israelischen Bürger mit iranischen Quellen zu verbinden, während er behauptete, die iranischen Quellen seien eigentlich Geschäftsleute.

Laut Segevs Anwälten «zeichnet die Anklage ein anderes Bild als die Shin-Bet-Aussage».

Gonen Segev war 1995 und 1996 in der Regierung. Er war Mitglied der Kabinette von Jitzchak Rabin und Schimon Peres. 2005 wurde er zu fünf Jahren Haft verurteilt, weil er versucht hatte, Zehntausende von Ecstasy-Tabletten aus den Niederlanden nach Israel zu schmuggeln. Er wurde zwei Jahre später freigelassen.

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