Russland wirft Hälfte seiner US-Schuldtitel ab und hält nun weniger als die Bermudas — RT

Moskau setzt die Entsorgung seiner US-Schuldverschreibungen fort. Neueste Daten des US-Finanzministeriums bestätigen, dass Russland seine diesbezüglichen Bestände im April halbiert hat. Russland ist nun nicht mehr in den Top 20 der Gläubiger der USA.

In jenem Monat verkaufte Russland Bestände im Umfang von 47,4 Milliarden US-Dollar von seinen noch im März gehaltenen Titeln in einer Gesamthöhe von 96,1 Milliarden US-Dollar. Die neuesten Statistiken, die das US-Finanzministerium am Freitag veröffentlicht hatte, zeigen, dass Russland nur noch US-Schuldtitel in Höhe von 48,7 Milliarden US-Dollar hält und damit vom 16. auf den 22. Rang unter den weltweiten US-Gläubigern abstieg. Somit besitzt Russland jetzt weniger US-Schulden als die kleine Inselnation Bermuda.

Der Ausverkauf sollte sich noch weiter fortsetzen, da Russland und die USA kaum noch Handelspartner seien und Washington jederzeit Sanktionen gegen die russischen Bestände seiner Schulden verhängen könnte, schrieb Wladimir Rojankowski, Investmentanalyst bei Global FX, in einem Kommentar für RT.

Im Zeitalter der Sanktionen können Investitionen in US-Treasuries früher oder später unter solche fallen. Das Volumen des Handels mit den USA hat nur einen Anteil von 3,5 Prozent am gesamten russischen Außenhandel. Länder halten in der Regel Anleihen ihrer Handelspartner, unter den gegebenen Umständen ist es aber unvernünftig, mehr als zehn Prozent der russischen Devisenreserven in US-Treasuries zu halten»,

so Rojankowski. Die russischen Währungsreserven beliefen sich im Mai auf 456 Milliarden US-Dollar.

Seit 2011 hat Russland seine Bestände an US-Treasuries um mehr als zwei Drittel von über 150 Milliarden US-Dollar auf derzeit weniger als 50 Milliarden US-Dollar reduziert.

Auch andere Länder reduzieren ihre Investitionen in US-Schulden. Die Türkei, die bereits ihr Gold aus den USA repatriiert hat, hat ihren Bestand an US-Schuldverschreibungen von fast 62 Milliarden US-Dollar im November des Vorjahres auf 38,2 Milliarden US-Dollar im April fast halbiert.

Auch das Nicht-EU-Mitgliedsland Norwegen hat seinen diesbezüglichen Anteil seit September 2017 um 40 Prozent von 64,1 Milliarden US-Dollar auf 39,3 Milliarden US-Dollar im April heruntergefahren.

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