Die ehemalige Generalstaatsanwältin der Krim, Natalia Poklonskaja, hat US-Präsident Donald Trump eingeladen, die Krim zu besuchen. Er solle sich selbst überzeugen, wie wahr seine Aussage ist, dass die Krim russisch sei.
Poklonskaja machte ihre Einladung, kurz nachdem Buzzfeed zwei ungenannte diplomatische Quellen zitiert hatte, die behaupteten, dass der US-Präsident bei dem letzten Gipfeltreffen der G7-Staaten gesagt haben soll, dass die Krim russisch sei. Donald Trump begründete das damit, dass die Krim-Bewohner russisch sprechen.
Am Freitag berichtete die Nachrichtenagentur Interfax, dass der Pressesprecher der US-Botschaft in Moskau diesbezüglich verkündet habe, dass die offizielle Position der USA sei, dass die Krim ein Teil der Ukraine ist und dass die US-Sanktionen gegen Russland für dessen Wiedervereinigung mit der Krimrepublik in Kraft bleiben würden, bis Russland die Kontrolle über die Halbinsel an die Ukraine zurückgibt.
Der Pressedienst des Weißen Hauses hat jedoch ab Freitagnachmittag die Nachricht über Trumps Erklärung auf dem G7-Gipfel nicht bestätigt oder dementiert. Poklonskaja beschrieb das Nichtvorhandensein der Bestätigung als «Feigheit».
So stellt sich heraus, dass die US-Politiker ziemlich weit von ihrem Präsidenten Donald Trump und den allgemein anerkannten Prinzipien von Recht und Gerechtigkeit entfernt sind. Heute haben sie Angst, die Erklärung ihres Präsidenten über die Krim zu kommentieren — insbesondere seine Worte, dass die Krim ein Teil Russlands ist. Doch das ist eine offensichtliche Sache und […] vorzugeben, taub und stumm zu sein, ist die Reaktion eines Feiglings», schrieb sie auf Facebook.
Wir laden US-Präsident Donald Trump auf die Krim ein, wo er sich persönlich bezeugen kann, dass seine Worte richtig waren. Übrigens denke ich, dass seine feigen Politiker-Kollegen nach dieser Reise endgültig verstummen werden, doch Präsident Trump würde der ganzen Welt zeigen, dass er ein unabhängiger und vertrauenswürdiger Politiker sowie Staatsoberhaupt der USA ist, dem Worte wie ‘Demokratie’, ‘Gerechtigkeit’ und ‘Mut’ nicht unbekannt sind», schrieb die Politikerin weiter.
Natalia Poklonskaja wurde 2014 zur Leiterin der Staatsanwaltschaft der Krim ernannt, direkt nachdem die Behörde nach der Wiedervereinigung der Halbinsel mit Russland gegründet worden war. Ein Video von ihrer ersten Pressekonferenz wurde im Internet zu einem viralen Hit, da sie vor allem wegen ihres umwerfenden Aussehens Millionen an Views bekam.
In späteren Interviews sagte sie, dass die ukrainischen Behörden ihr für die Annahme des Generalstaatsanwalts-Postens mit Gefängnis und sogar mit dem Tod gedroht hätten. Im Jahr 2014 verkündeten die russischen Sicherheitsdienste, dass sie zwei Mordanschläge gegen Poklonskaja vereitelten. Der erste Versuch wurde durch eine Bombe in ihrem Büro und der zweite durch eine Postbombe durchgeführt.
Im September 2016 wurde Poklonskaja zur Abgeordneten des Unterhauses des russischen Parlaments, der Staatsduma, gewählt.