Washingtons Austritt aus dem UN-Menschenrechtsrat zeugt laut dem ehemaligen Vize-Generalsekretär der Vereinten Nationen Sergej Ordschonikidse davon, dass die USA unfähig zu diplomatischen Verhandlungen sind.
„Es ist nicht das erste Mal, dass die USA UN-Gremien verlassen, die Entscheidungen treffen und die den Vereinigten Staaten aus irgendeinem Grund nicht gefallen. Aus dem UN-Menschenrechtsrat, der zuvor die UN-Menschenrechtskommission war, waren die USA bereits einmal ausgetreten. Sie hatten außerdem darauf verzichtet, ihren Beitrag zum UN-Haushalt zu leisten. Daher ist es nichts Dramatisches und Neues“, erklärte Ordschonikidse gegenüber Sputnik.
Die letzte Demarche Washingtons sei ein weiteres Anzeichen der „kurzsichtigen und unvernünftigen US-Politik“.
„Für die derzeitige Politik der US-Administration ist das sehr typisch. Sie können diplomatische Verhandlungen nicht führen oder wollen es nicht. Ihre Haltung besteht darin, Bedingungen zu schaffen und zu sagen: ‚Entweder stimmen Sie ihnen zu oder nicht‘. Das ist keine Diplomatie, sondern ein Versuch des Diktats, der Gewaltanwendung im Cowboy-Style. Schließlich basiert Diplomatie immer auf Verhandlungen“, so Ordschonikidse.
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses der russischen Staatsduma, Leonid Sluzki, äußerte am Mittwoch gegenüber Journalisten, der Austritt Washingtons aus dem UN-Menschenrechtsrat könne zur Transformation des Gremiums führen.
„Es ist ein Signal an andere Länder, die auf der internationalen Agenda dem Beispiel der USA folgen, dass sie auch ihre Zusammenarbeit mit einem der wichtigsten Menschenrechtsinstituten der Welt lockern sollen“, so Sluzki.
Am Dienstag hatte die Regierung des US-Präsidenten, Donald Trump, den Rückzug der Vereinigten Staaten aus dem UN-Menschenrechtsrat verkündet. Der US-Außenminister, Mike Pompeo, warf dem Rat vor, ein „schlechter Verteidiger“ der Menschenrechte zu sein. Die amerikanische UN-Botschafterin, Nikki Haley, beschuldigte den Rat ein weiteres Mal der Vertretung einer israelfeindlichen Haltung.