Schweinfurt: Flüchtlingsaufstand durch unzufriedene Flüchtlinge

In einer Erstaufnahme-Einrichtung für Flüchtlinge musste die Polizei am Dienstag mit einem Großaufgebot anrücken. Das berichtet das Potral Tag24 am Mittwoch.

Es begann am Dienstagvormittag: Polizisten, die in der Asylbewerber-Unterkunft im Kasernenweg Dienst leisten, führten bei einem 22 Jahre alten Flüchtling aus der Elfenbeinküste eine Personenkontrolle durch – gegen den Mann lag ein Haftbefehl vor.

Dabei ergriff der junge Mann ganz plötzlich die Flucht, wie das Polizeipräsidium Unterfranken mitteilte. Der Ivorer sprang aus einem Fenster im 2. Stock.

Er verunglückte und zog sich «diverse Knochenbrüche» zu, wie ein Sprecher sagte. Der Afrikaner wurde in eine Klinik gebracht.

Damit war der Fall jedoch noch nicht erledigt. Am Nachmittag versammelten sich einige Bewohner der Unterkunft und suchten das Gespräch mit der Polizei. Sie hatten Fragen zu dem am Vormittag verunglückten Flüchtling.

Die Lage beruhigte sich zunächst. Gegen 14 Uhr kam jedoch erneut eine größere Gruppe von Flüchtlingen auf dem Hof des Geländes zusammen.

«Die Stimmung war aufgeheizt und die Personen begannen, sich lautstark über die Unterbringung und die allgemeinen Zustände in der Unterkunft zu beschweren», berichtete die Polizei weiter.

Die vor Ort eingesetzten Beamten schätzten die Lage als bedrohlich ein und forderten Unterstützung an. Zahlreiche Polizeikräfte sowie der Rettungsdienst rückten daraufhin aus.

Die Situation in der Flüchtlingsunterkunft in Schweinfurt wurde in der Folge immer angespannter. Schließlich bewegte sich die Gruppe der Asylbewerber in Richtung der Polizei, auch eine Flasche wurde nach den Beamten geworfen – die Situation eskalierte.

Die Polizisten gingen mit Pfefferspray «gegen einzelne Männer» vor. Elf Personen wurden festgenommen. Mit der Hilfe eines Dolmetschers konnte die Lage schließlich wieder beruhigt werden.

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