Nach dem Lieferverbot für amerikanische Jagdbomber der fünften Generation Generation F-35 zieht die Türkei nun alle alternativen Lösungen in Betracht. Dies sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan gegenüber dem Fernsehsender „A Haber“.
Ankara habe bereits 800 Millionen Dollar für Kampfjets des Typs F-35 bezahlt, so Erdogan. Er brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass US-Präsident Donald Trump das Lieferverbot doch noch aufheben werde.
„Diese fehlerhafte Position der USA gegenüber der Türkei, die ihr strategischer Verbündeter in der Nato ist, kann den USA selbst Verluste bringen“, warnte Erdogan.
Er fügte hinzu, dass die Türkei derzeit an der Produktion von eigenen Jagdflugzeugen arbeitet.
Die Beziehungen zwischen Ankara und Washington haben sich verschlechtert, nachdem die Türkei und Russland im Dezember 2017 ein Kreditabkommen über die Lieferung des russischen Raketenabwehrsystems S-400 unterzeichnet hatten. Demnach soll Ankara zwei S-400-Batterien erwerben, die von türkischen Soldaten bedient werden sollen. Die Seiten vereinbarten auch eine technische Zusammenarbeit bei der Aufnahme der Produktion solcher Waffen in der Türkei.
Die USA und andere Nato-Länder haben Ankara wiederholt wegen des Deals mit Moskau kritisiert. So wies der Berater des US-Außenministers, Wess Mitchell, warnend darauf hin, dass der Kauf von S-400-Anlagen sich negativ auf die Lieferung von F-35-Maschinen an die Türkei auswirken könne. Daraufhin versprach der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu, Gegenmaßnahmen, darunter eine Kooperation mit Russland in diesem Bereich, zu ergreifen, sollte die Lieferung von US-Kampfjets an die Türkei blockiert werden.
Der US-Senat hatte am vergangenen Montag einen Militärhaushalts-Entwurf für 2019 angenommen, der die Teilnahme der Türkei am Programm zur Produktion von F-35 aussetzt. Trotzdem war zuvor in einem Betrieb des Rüstungsunternehmens Lockheed Martin in Fort-Worth (in Texas) ein erstes Jagdflugzeug dieses Typs feierlich an die Türkei übergeben worden.
Wie der Sprecher des Sekretariats für Verteidigungsindustrie der Türkei gegenüber Sputnik sagte, sollen die an Ankara übergebenen Flugzeuge bis November 2019 zwecks Ausbildung türkischer Piloten in den USA bleiben.