Das russische Verteidigungsministerium hat laut dem Kommandeur der russischen ABC-Abwehrtruppen, Generalmajor Igor Kirillow, neue Nachweise gegen die syrischen Hilfsorganisation „Weißhelme“ im Betreff der angeblichen Chemiewaffen-Einsätze in den syrischen Städten Sarakib und Chan Schaichun erbracht.
Das russische Verteidigungsministerium hat die syrische Hilfsorganisation „Weißhelme“ der Verfälschung der Proben beschuldigt, die nach dem angeblichen Chemiewaffen-Einsatz in der syrischen Stadt Sarakib am 4. Februar 2018 zur Untersuchung an die OPCW Fact-Finding Mission (FFM) geschickt wurden.
„Gemäß der bereits etablierten Praxis hat die Mission (die OPCW Fact-Finding Mission – Anm. d. Red.) eine bequeme Fernuntersuchung durchgeführt und einen Bericht vorbereitet, in dem sie zum Schluss kam, dass in den Vororten von Sarakib wahrscheinlich durch mechanische Einwirkung aus Zylindern entwichenes Chlor als Chemiewaffe verwendet worden war“, erklärte der Kommandeur der russischen ABC-Abwehrtruppen, Generalmajor Igor Kirillow, bei einem gemeinsamen Briefing des Außenministeriums und des Verteidigungsministeriums Russlands am Freitag.
Ihm zufolge haben zwei der OPCW-Laboratorien, die die von den „Weißhelmen“ übermittelten Proben analysierten, widersprüchliche Ergebnisse erzielt.
Ein Labor soll organische Chlorverbindungen in 14 Proben gefunden haben, das andere dagegen – in keiner einzigen Probe. Einige Proben würden Spuren von Sprengstoff enthalten. Augenzeugen sollen hingegen mitgeteilt haben, dass es keine Explosion der Zylinder gab, so Kirillow.
Zwei Laboratorien hätten in den Proben Chemikalien der Liste 2 der Chemiewaffenkonvention gefunden, die in keiner Weise mit Chlor verbunden sind. Wie der Generalmajor betonte, kann die einzige Erklärung dafür sein, dass die „Weißhelme“ diese Substanzen den Proben bewusst beigemengt hätten.
Sarin nachträglich beigemengt
Darüber hinaus hat der Generalmajor unterstrichen, dass die „Weißhelme“ mit dem angeblichen Einsatz von Chemiewaffen in der syrischen Stadt Chan Schaichum am 4. April 2017 eine Provokation verübt hätten. Darauf weise ein Trichter hin, der eine für Luftbombeneinwirkung untypische Form habe.
„Die Eigenschaften des Trichters zeigen, dass er infolge der Explosion einer auf dem Boden platzierten Sprengvorrichtung mit geringer Leistung und nicht infolge einer von Flugzeugen abgeworfen Bombe entstand. Ich weise darauf hin, dass der Trichter vor Abschluss der ‚Untersuchung‘ schnell zementiert wurde.“
Nach seinen Worten haben Provokateure auch „absichtlich Sarin in die Proben gemengt, um die syrischen Regierungstruppen des Angriffs auf Chan Schaichun vor einem Jahr zu beschuldigen“.
Bemerkenswert sei, dass die in den ersten Stunden nach dem „Giftgasangriff“ gemachten Videoaufnahmen die Menschen ohne spezielle Atemschutzvorrichtungen und mit freier Haut zeigten:
„Dies deutet auf das Fehlen von Sarin im Trichter hin. Wenn chemische Munition explodiert, entsteht innerhalb und neben dem Trichter eine tödliche Konzentration. Die Menschen in der Nähe würden einen sofortigen Befall nicht vermeiden können, genauso wie jene, die den Opfern geholfen haben.“
Der jüngste Angriff auf die syrische Stadt Duma sei eine ähnliche Inszenierung. Die OPCW-Mission vernachlässige die Standards der Untersuchung, was zu Datenverfälschung führe, schloss das russische Verteidigungsministerium.