Russland: Gold statt US-Dollar

Während die Hälfte der Dollar-Reserven verkauft wurden, erweiterte die russische Zentralbank die Goldreserven erneut massiv und steht damit nicht alleine da.

Von Marco Maier/Contra Magazin

Russland hat erst im April US-Staatsanleihen im Wert von 48,7 Milliarden Dollar verkauft, während im Mai wie schon im April weitere 600.000 Unzen Gold zu den Währungsreserven hinzugefügt wurden. Das ist sozusagen ein Warnschuss Moskaus in Richtung Washington, zumal die Amerikaner ihre aggressive Politik gegenüber den Russen weiterhin fortführen. Inzwischen hält die russische Zentralbank bereits rund 62 Millionen Unzen an Gold – ein neuer Rekordwert.

Nicht nur Russland diversifiziert in den letzten Monaten und Jahren zu Gold. Indien, die Türkei, Mexiko, der Iran, Kirgisistan, Kasachstan, Weißrussland, Usbekistan, Tadschikistan, die Mongolei und natürlich China haben ihre Goldreserven in der letzten Zeit teils drastisch erhöht, während die Rolle des US-Dollars als Währungsreserve zunehmend schwindet.

Das Risiko für die USA und die Weltwirtschaft besteht darin, dass sich dieser Trend vertiefen könnte, wenn sich die Handelskriege mit China, Russland, der EU und anderen Nationen intensivieren. Dies würde wahrscheinlich zu einem schwächeren Dollar, höheren Zinsen und einer viel höheren Inflation führen. Es schafft ein sehr bullisches Szenario für Gold. Und derzeit sieht es tatsächlich so aus, als ob die in Gold investierenden Staaten auf der Siegerseite stehen werden.