Was kommt nach Merkel?

Angela Merkels politische Tage sind gezählt. Doch wer wird ihr nachfolgen? Und: Wird es dann noch schlimmer?

Von Marco Maier/Contra Magazin

Rufe nach Angela Merkels Ablöse gibt es schon seit vielen Jahren. Ob nun als Folge der Euro-Krise, später im Zuge der Flüchtlingskrise und nun eben als Fortsetzung dessen die BAMF- und Asylkrise – immer wieder stand die «Schweigekanzlerin» im Kreuzfeuer der Kritik. Und immer wieder völlig zurecht. Doch man muss sich die Frage stellen: Wer kommt nach ihr? Das große Problem Merkels Partei ist allerdings: Wirkliche Sympathieträger hat die CDU allerdings nicht zu bieten.

Gesundheitsminister Jens Spahn (der zwar ein konservativer Hardliner ist, aber über das Charisma einer Blechdose verfügt und mit seinem Politikverständnis, dass man damit auch privat Geld verdienen darf für massive Kritik sorgt) und Peter Altmaier (ein farb- und erfolgloser Merkel-Soldat, der politisch der Bundeskanzlerin nicht einmal ansatzweise das Wasser reichen kann) beispielsweise werden zwar immer wieder genannt, würden die Union jedoch wahrscheinlich auf unter 25 Prozent drücken.

Weibliche Kandidaten gibt es auch noch: Ursula von der Leyen zum Beispiel, die das Zeug hat als transatlantische Rektalakrobatin Deutschland in einen erneuten Krieg gegen Russland zu führen. Dann ist da noch die Frau mit dem schwierig zu merkenden Namen Annegret Kramp-Karrenbauer (kurz AKK genannt), die inzwischen schon Generalsekretärin der CDU wurde, aber auf der bundesdeutschen Politikebene bislang nicht wirklich auffiel. Und Julia Klöckner? Sie ist zwar auch im Gespräch, dürfte aber mit ihrer Fettnäpfchen-Politik als Landwirtschaftsministerin ein paar Punkte im Kanzlerkandidat-Scoring verloren haben.

Doch egal wer es schlussendlich sein wird – zu glauben, dass die CDU (wieder) eine Politik macht, welche die Bundesrepublik voranbringt, darf bezweifelt werden. Das Partei-Establishment hat sich dafür zu weit von der Basis entfernt.