EU-Parlamentschef: Entweder Einigung in der Flüchtlingsfrage oder Todesstoß für die EU

EU-Parlamentspräsident Tajani hat sich in der „Flüchtlings“debatte zu Wort gemeldet und eine Zahl in den Raum gestellt: sechs Milliarden Euro würde seine Einschätzung nach die Schließung der derzeitigen Illegalen-Route durch das Mittelmeer kosten.

Tajani zufolge sind „nach dem Vorbild der Vereinbarung mit der Türkei, durch die die Balkanroute geschlossen werden konnte, Investitionen in der Höhe von mindestens sechs Milliarden Euro nötig“. Darüber hinaus müßten die Europäer mit Transitländern wie Marokko, Tunesien und Algerien enger kooperieren.

Für den Fall eines Mißlingens zeichnet Tajani ein düsteres Bild:

„Wenn die Mitgliedstaaten keinen gemeinsamen Weg finden, die Ströme von Einwanderern und Asylwerbern einzudämmen und zu regulieren, droht dem gesamten Projekt der Europäischen Union der Todesstoß versetzt zu werden“, schrieb Tajani in einem Gastbeitrag für die „Welt“.

Die EU-Bürger seien nicht länger bereit, ein wehrloses Europa zu akzeptieren, so Tajani weiter. Der EU-Gipfel Ende der Woche sei „die letzte Chance, die Erwartungen einer halben Milliarde Europäer nicht zu enttäuschen“.

Auf der Mittelmeerroute nehme die Zahl der Flüchtlinge weiterhin stetig zu, auf der (alten) Balkanroute hingegen habe der Migrantenstrom durch den Deal mit der Türkei eingedämmt werden können. Allerdings warten auch auf der neuen Balkanroute derzeit schätzungsweise rund 80.000 Migranten darauf, in Richtung Norden losmarschieren zu können.

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