Albanien lehnt die Errichtung von Asylzentren der EU auf seinem Staatsgebiet ab. Die Migrationskrise müsse ungeachtet des aktuellen Stands ihrer Beitrittsversuche bewältigt werden.
Albanien lehnt die Errichtung von Asylzentren der EU auf seinem Staatsgebiet ab. „Wir werden niemals solche EU-„Flüchtlingslager“ akzeptieren“, sagte der albanische Ministerpräsident Edi Rama der „Bild“-Zeitung vom Mittwoch. Sein Land wolle solche Lager nicht errichten, wenn es bedeute, „verzweifelte Menschen irgendwo abzuladen wie Giftmüll, den niemand will“.
Albanien werde immer bereit sein, einen gerechten Beitrag zur Bewältigung der europäischen Last zu leisten, sagte Rama. Aber das könne nicht heißen, dass sein Land die Probleme für alle schultere.
Es sei eine „gefährliche Lösung, Albanien zum Wellenbrecher für Europas Migranten“ machen zu wollen, sagte Rama. Er brachte die Asylzentren auch mit einem möglichen EU-Beitritt seines Landes in Verbindung: Auch als Gegenleistung für einen EU-Beitritt werde sein Land keine solche Zentren einrichten. „Die Migrationskrise muss ungeachtet des aktuellen Stands unserer Beitrittsversuche bewältigt werden“, forderte Rama.
In der Diskussion um Auffanglager für Migranten außerhalb der EU hatte EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani zuletzt zwei Auffanglager auf dem Balkan vorgeschlagen – in Albanien und Mazedonien.
Die EU-Staaten einigten sich am Dienstag nach schwierigen Verhandlungen grundsätzlich auf den Start von Beitrittsverhandlungen mit Albanien und Mazedonien.