Verhaftungswelle in der Türkei geht weiter

Nach der erfolgreichen Wiederwahl des türkischen Präsidenten Erdogan geht die Verhaftungswelle in der Türkei wegen mutmaßlicher Verwicklung in den gescheiterten Putsch von 2016 weiter. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Ankara wurden in den letzten Tagen 99 Angehörige der Luftwaffe in der Hauptstadt und 20 Provinzen wegen Kontakten zum Netzwerk des Predigers Fethullah Gülen festgenommen. Das berichtet das deutsche Nachrichtenmagazin Zuerst! am Freitag.

Die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete am Mittwoch, zudem seien 93 Angehörige des Heeres, der Marine und der Küstenwache in Haft genommen worden. Erst am Dienstag hatten die Behörden in einer landesweiten Aktion die Festnahme von 132 Personen angeordnet.

Nach seiner Wiederwahl am Sonntag regiert Erdogan mit noch weitreichenderen Vollmachten, die nach der von ihm betriebenen Verfassungsänderung zeitgleich mit der Abstimmung in Kraft traten. Er macht seinen in den USA lebenden ehemaligen Verbündeten Gülen für den Putschversuch verantwortlich, bei dem im Juli 2016 rund 250 Menschen getötet worden. Die Regierung bezeichnet die Verhaftungen als notwendig, um die Sicherheit des Landes zu gewährleisten.