In einem Interview mit dem britischen Fernsehsender Channel 4 hat der russische Außenminister Sergej Lawrow erklärt, welche Lehren Russland aus den Sanktionen des Westens für sich gezogen hat.
Moskau habe in den letzten Jahren gelernt, dass man sich nicht auf ausländische Technologien und Güter verlassen könne, weil der Zugang zu ihnen jederzeit gesperrt werden kann. Dem Westen sei in diesen Bereichen „nicht zu vertrauen“.
„Natürlich haben wir nichts gegen eine Aufhebung der Sanktionen. Wir können aber auch die von ihnen eingeräumten Möglichkeiten nutzen, um unsere eigenen Kapazitäten in Schlüsselsektoren der Wirtschaft, der nationalen Sicherheit und in anderen Bereichen zu entwickeln, auf die ein souveräner Staat angewiesen ist“, erörterte Lawrow.
Im Falle einer Aufhebung der Sanktionen des Westens würde Russland seine Gegenmaßnahmen ebenfalls aufkündigen, fügte er hinzu.
„Man kann sich nicht auf die westliche Technologie verlassen, weil ihre Arbeit jederzeit eingestellt werden kann. Man kann sich nicht auf Konsumgüter aus dem Westen verlassen, weil ihre Lieferungen immer unterbunden werden können“, so Lawrow weiter.
Die Frage betreffend, ob Russland auf eine Vereinbarung mit US-Präsident Trump bezüglich der Aufhebung der Sanktionen hoffe, betonte der Außenminister, dass Russland nicht um ihre Aufkündigung bitten werde. Diese Entscheidung müssen laut Lawrow die Staaten treffen, die sie ursprünglich verhängt hatten.
„Sie müssen selbst entscheiden, was sie wollen – die Beibehaltung der bestehenden Sachlage oder den Sieg des gesunden Menschenverstandes“, resümierte Lawrow.