Trotz der italienischen Blockade gegen private Rettungsschiffe hat eine spanische Hilfsorganisation Dutzende Migranten aus dem Mittelmeer gerettet. Proactiva Open Arms habe 59 Flüchtlinge aus dem Meer an Bord und sei unterwegs zu einem sicheren Hafen, twitterte die Organisation am Samstag.
?#ULTIMAHORA Rescatadas y a salvo 59 personas a la deriva y en peligro de muerte #Med Ahora todas a bordo #OpenArms rumbo a puerto seguro.
A pesar de obstáculos, seguimos protegiendo el derecho a la vida de los invisibles.Sus historias sobre lo vivido #Libia son aterradoras pic.twitter.com/7d3SJ4JLov— Proactiva Open Arms (@openarms_fund) 30 июня 2018 г.
Italiens Innenminister Matteo Salvini von der rechten Partei Lega Nord erklärte umgehend, auch Proactiva könne «vergessen, in einem italienischen Hafen anzukommen».
Das Schiff sei in libyschen Gewässern, der nächste Hafen sei Malta, und es fahre unter spanischer Flagge, argumentierte der italienische Politiker. «Stopp der Menschenschmuggel-Mafia: Je weniger Menschen ablegen, desto weniger sterben», twitterte Matteo Salvini.
Questa nave @openarms_fund si trova in acque Sar della Libia, porto più vicino Malta, Ong e bandiera della Spagna: si scordino di arrivare in un porto italiano.
Stop alla mafia del traffico di esseri umani: meno persone partono, meno persone muoiono.#chiudiamoiporti pic.twitter.com/mFrbEXNTHq— Matteo Salvini (@matteosalvinimi) 30 июня 2018 г.
Italien hatte seine Häfen für private Rettungsschiffe bereits dicht gemacht. Die Schiffe «Aquarius» von SOS Méditerranée und «Lifeline» von der Dresdner Organisation Mission Lifeline durften nicht mehr dort anlegen und mussten deshalb mit Hunderten Migranten tagelang auf dem Meer ausharren. Die «Aquarius» durfte schließlich nach Spanien, die «Lifeline» nach Malta.
Aber auch Malta geht eine harte Gangart gegen Hilfsorganisationen und verweigerte bereits Schiffen die Einfahrt für einen Versorgungsstopp. Trotz aller Blockaden setzen sich weiter Migranten in die nicht hochseetauglichen Gummiboote in Richtung Europa. Erst am Freitag sind vermutlich rund 100 Menschen ums Leben gekommen. Die libysche Küstenwache brachte auch drei tote Kinder an Land.