Medien: US-Kampf gegen Ostsee-Pipeline bewirkt das Gegenteil

 

US-Präsident Donald Trump wird den Verlauf des Pipelineprojektes Nord Stream 2 nicht beeinflussen können, selbst wenn Washington „seine heftigste Waffe“, nämlich Wirtschaftssanktionen, gegen alle europäischen Gazprom-Partner einsetzt. Darüber schreibt „Die Welt“.

Laut der Zeitung würde Trump sein Ziel „nicht einmal dann sicher erreichen, wenn er tatsächlich gegen die fünf westlichen Finanziers vorgeht, die mit jeweils bis zu zehn Prozent oder rund 950 Millionen Euro gemeinsam die Hälfte der Investitionen tragen“.

Diese westlichen Energiekonzerne sind die französische Engie, Shell aus den Niederlanden, OMV aus Österreich und die deutschen Firmen Wintershall und Uniper.

„Das Projekt wird sicherlich finanziert. Es ist wichtig für Gazprom, und Russland verfügt derzeit über eine hohe Euro-Liquidität“, zitiert die deutsche Zeitung Paul Corcoran, Finanzvorstand der Nord-Stream-2-Gesellschaft.

„Die Wirtschaftssanktionen gegen Russland können dazu führen, dass es eher mehr Finanzierungsoptionen für Nord Stream 2 gibt“, so Corcoran.

Die Zeitung betont, dass eine Sanktionsverhängung „Trump nicht helfen würde, die Gasleitung zwischen Russland und Deutschland noch zu kappen“. Im Gegenteil. Denn der jüngst ausgebrochene Handelsstreit mit den USA habe die Europäer ohnehin verstimmt.

Am 22. Juni wurde bekannt, dass die US-Behörden Verhandlungen mit Vertretern der europäischen Staaten führen und hoffen, diese zum Verzicht auf den Bau der Pipeline zu bewegen. Wie es jedoch am vergangenen Freitag im deutschen Wirtschaftsministerium hieß, habe Washington Berlin Garantien dafür gegeben, dass es keine Einschränkungen gegen Deutschland wegen der Umsetzung des Pipelineprojektes verhängen wird.

Das Projekt sieht die Verlegung von zwei Gaspipelinesträngen mit einer Jahreskapazität von 55 Milliarden Kubikmeter vor, die fast parallel zu der bereits bestehenden Pipeline Nord Stream gebaut werden.

 

Quelle: Sputnik