Seehofer unternimmt letzten Anlauf: Noch ein letzter Einigungsversuch mit CDU, sonst Rücktritt

Das Drama um die Asylkrise zwischen den Spitzen von CDU und CSU hat gestern Abend einen neuen Höhepunkt erreicht. Während Bundeskanzlerin Angela Merkel in Medien ihren EU-weiten Lösungsansatz vom Freitag propagiert, dessen Umsetzung eher auf längerfristigen Perspektiven beruht, möchte CSU-Chef und Innenminister und Horst Seehofer ein sofortiges und damit notfalls auch nationales Umlenken in der Asylfrage. Nun ist klar, dass ihm die EU-Lösung der Bundeskanzlerin nicht weit genug geht.

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Beim CSU-Gipfel am Sonntag in München erklärte er, sein Amt und den Parteivorsitz niederlegen zu wollen, sollte es zu keiner Einigung mit der Bundeskanzlerin kommen. Heute soll es dazu ein finales Treffen der Unionsspitzen geben. Sollte auch dieses scheitern, wolle er zurücktreten, erklärte er gestern Nacht beim Verlassen der CSU-Zentrale in München vor den Kameras. Der Unionsstreit hat sich im Laufe der letzten Wochen zugespitzt. Seehofer wollte nationale Grenzkontrollen einführen, um bereits abgewiesene Migranten draußen zu halten sowie all jene Asylbewerber, die bereits in einem anderen EU-Land registriert wurden. Die Bundeskanzlerin bat ihn darum, bis Ende Juli zu warten, damit sie Zeit habe, eine Lösung auf EU-Ebene zu finden. Die CSU forderte, dass diese wirkungsgleich sein müsse.