Angeblicher «Nowitschok»-Angriff in Amesbury: Feuerwehr musste nicht dekontaminieren

 

Keine Dekontamination in Amesbury, wo sich wieder angeblich ein Giftgas-Anschlag mit dem inzwischen weltweit bekannten Nervengift «Nowitschok» abspielte. Das hat zumindest die Feuerwehr berichtet, die zunächst öffentlich machte, dass man nicht dekontaminierte. Später wurde dieser Bericht wieder gelöscht, jedoch von einer bulgarischen Journalistin festgehalten, die bereits im Fall Skripal auf Widersprüche und Merkwürdigkeiten aufmerksam machte.

Der Vorfall spielte sich ganz in der Nähe von Salisbury ab, wo die Skripals vergiftet wurden. Bereits damals wurden Krankenhaus-Berichte nachträglich redigiert, wie die bulgarische Investigativ-Journalistin Dilyana Gaytandzhieva schrieb.

Damals wurden zwei Personen in ein Krankenhaus eingeliefert, deren Beschreibung auf die Skripals passte. Allerdings nicht wegen eines Nervengiftes, sondern wegen Fentanyl-Vergiftung. Fentanyl ist ein Schmerzmittel, welches 10.000 Mal stärker als Heroin wirkt. Die Journalistin wies bereits im April auf den geänderten Bericht hin, wonach im Krankenhaus eine solche Vergiftung bei zwei Personen auftrat.

Es wird normalerweise Schmerzpatienten als Schmerzpflaster verabreicht. Drogenabhängige konsumieren die Pflaster, indem sie es auskochen oder lutschen. Es hat eine stark betäubende Wirkung.

Am 5. März war bekannt geworden, dass Sergej Skripal und seine Tochter Julia in der britischen Stadt Salisbury vergiftet wurden. London behauptet, sie seien mit dem Stoff A234 kontaminiert worden, und wirft Moskau eine Verwicklung in das Attentat vor – weil der Giftstoff nach Angaben von Experten sowjetischer Herkunft gewesen sein soll. Russland weist die Vorwürfe entschieden zurück.