Der Abgeordnete des ukrainischen Parlaments Jewgeni Murajew hat gegenüber dem TV-Sender NewsOne die Versuche der USA kommentiert, einen Keil zwischen die Ukraine und Russland zu treiben, und die Folgen dieser Aktivitäten erläutert.
„Politiker, die eine von außen diktierte Aufgabe erfüllen, haben einen kulturellen Kriegim Lande entfesselt. Der kulturelle Krieg ist ein Bestandteil der politischen Aggression. Er ersetzt bei einer großen Anzahl von Menschen ihre Grundwerte mit Werten, die für den Aggressor vorteilhaft sind, wie die Revidierung der Geschichte, die Frage der Sprachen, der Abbruch der kulturellen und historischen Beziehungen», sagte er.
„Für die Vereinigten Staate war es immer günstig, die Sowjetunion zu schwächen, alle Sowjetrepubliken von Russland zu lösen, uns gegeneinander aufzubringen und einen Krieg auf unserem Territorium zu entfesseln», so Murajew.
Washington versuche bereits seit 20 Jahren sowohl innerhalb der Ukraineals auch in ihren internationalen Beziehungen Probleme zu schaffen. Im Endergebnis habe Kiew nun nicht nur Schwierigkeiten mit Moskau, sondern auch mit allen Nachbarländern, sagte der Politiker:
„Sicherlich war die Hauptaufgabe die, einen Keil zwischen uns und Russland zu treiben. Allerdings waren auch alle nationalen Minderheiten davon betroffen. Und im Unterschied zu unserer schwachen Staatsmacht kämpfen die starken Staatsmächte der Nachbarländer für die Rechte ihrer nationalen Minderheiten», so der Abgeordnete.
Um einen Ausweg aus dieser Situation zu finden, müsse die Ukraine eine „unabhängige und neutrale Politik» betreiben, betonte Murajew.
Die Beziehungen zwischen Kiew und Moskau hatten sich seit dem Beginn eines militärischen Konflikts im Osten der Ukraine wesentlich verschlechtert. Die ukrainische Regierung hatte im April 2014 Truppen in die östlichen Kohlefördergebiete Donezk und Lugansk geschickt, nachdem diese den nationalistischen Staatsstreich in Kiew nicht anerkannt und unabhängige „Volksrepubliken» ausgerufen hatten.
Bei den Gefechten zwischen dem Kiew-treuen Militär und den örtlichen Bürgermilizen sind laut UN-Angaben mehr als 10.000 Menschen ums Leben gekommen. Seit Beginn der ukrainischen Militäroperation gegen die abtrünnigen Regionen warnen Kiewer Politiker immer wieder vor einem russischen „Einmarsch» in die Ukraine. Russland bestreitet das und betont immer wieder, dass es keine Seite des innerukrainischen Konflikts sei.