Das Polnische Institut für das Nationale Gedächtnis hat eine Liste von 75 sowjetischen Denkmälern vorbereitet, deren Abriss empfohlen wird, schreibt die russische Zeitung „Kommersant“. Die meisten dieser Monumente sind demnach im Großen Vaterländischen Krieg gefallenen sowjetischen Soldaten gewidmet.
Dabei befinden sich die Denkmäler, die demontiert werden sollen, nicht auf Begräbnisstellen.
„Die polnische Seite ist der Ansicht, dass die Auslegung des Abkommens nur den bilateralen Schutz von Friedhöfen und Begräbnisstellen betrifft. Dieser Auslegung nach fallen symbolische Denkmäler, und zwar die Denkmäler für Dankbarkeit gegenüber der Roten Armee, die nicht Teil der Militärfriedhofe und Gedenkstätten sind, nicht in den Geltungsbereich des Vertrages“, sagte die Sprecherin des polnischen Ministeriums für Kultur und Nationales Erbe Anna Bochan gegenüber dem „Kommersant“.
Der russische Vize-Außenminister, Jewgeni Iwanow, erklärte am Freitag, Moskau halte Warschaus Vorgehen gegen sowjetische Kriegsdenkmäler in Polen für rechtswidrig.
Am 21. Oktober 2017 war das Gesetz, das den Abriss sowjetischer Denkmäler in Polen erlaubt, in Kraft getreten. Zuvor hatte das polnische Oberhaus entsprechende Änderungen des Verbots kommunistischer und anderer totalitärer Propaganda in den Namen von Gebäuden, Objekten und Räumen des öffentlichen Gebrauchs vorgelegt.
Bei den Kämpfen für die Befreiung Polens von der Nazi-Besatzung kamen mehr als 600.000 Soldaten und Offiziere der Roten Armee ums Leben. Zudem sind auf polnischem Boden zwischen 700.000 und einer Million sowjetische Kriegsgefangene beerdigt.
Quelle: Sputnik