Türkische Behörden entlassen mehr als 18.500 Staatsangestellte

 

Auf Beschluss der türkischen Regierung werden 18.632 Staatsbedienstete ihre Arbeit verlieren, meldet die Nachrichtenagentur Anadolu. Als Grund wird der 2016 unternommene Putschversuch angegeben.

Laut dem am Sonntag veröffentlichten Dekret wurden zwölf Nicht-Regierungsorganisationen, ein Fernsehsender und drei Zeitungen geschlossen. Außerdem wurden 3.077 Soldaten der Landstreitkräfte, 1949 Angehörige der Luftstreitkräfte und 1126 Marineangehörige entlassen. Im Innenministerium wurde 8.998 Mitarbeitern gekündigt. Ihre Stelle haben  649 Offiziere und Unterführer der Gendarmerie sowie 1.052 Mitarbeiter des Justizministeriums verloren.

Wie der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan zuvor erklärt hatte, könne der Ausnahmezustand, der nach dem Putschversuch 2016 erlassen worden war, nach den Wahlen vom 24. Juni aufgehoben werden.

In der Nacht auf den 16. Juli 2016 wurde in der Türkei ein Staatsstreichversuch unternommen, der von einem kleinen Teil des Militärs ausgegangen sein soll. Zeitweise hatten die Putschisten mehrere zentrale Militär- und Polizeistellen sowie den Istanbuler Atatürk-Flughafen unter ihre Kontrolle gebracht. Bis zum Morgen gewannen aber die regierungstreuen Kräfte die Oberhand. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärte daraufhin den Putschversuch für gescheitert. Etwa 290 Menschen kamen in der einen Nacht ums Leben, mehr als 1.500 wurden verletzt. Mehr als 6.000 mutmaßliche Putschisten wurden festgenommen, unter ihnen auch ranghohe Militärs.

 

 

Quelle: Sputnik