Das russische Außenministerium hat die vom britischen Verteidigungsminister im Zusammenhang mit dem Vorfall in Amesbury gegen Moskau geäußerten Anschuldigungen eine „alte gute Matra“ zum Thema „das haben die Russen getan“ genannt und die britische Seite aufgerufen, sich mit realen Ermittlungen zu befassen.
Gavin Williamson‘s claim that Russia has something to do with death of Dawn Sturgess is just the same old mantra #russiansdidit. Could you perhaps come up with something new? A proper and careful investigation for instance? @GavinWilliamson pic.twitter.com/BqyXLtlXQm
— MFA Russia ?? (@mfa_russia) 9 июля 2018 г.
Der britische Verteidigungsminister Gavin Williamson hatte am Montag Russland beschuldigt, in den Tod einer britischen Staatsbürgerin beim Vorfall in Amesbury verwickelt zu sein.
„Die Realität sieht so aus, dass Russland eine Attacke auf britischem Boden verübt hat, die zum Tode eine Bürgerin Großbritanniens geführt hat“, erklärte Williamson, ohne irgendwelche Beweise für seine Behauptung anzuführen.
Am Morgen des 4. Juli hatte die britische Polizei einen „ernsten Vorfall“ in der Stadt Amesbury (Grafschaft Wiltshire) gemeldet, wo am 30. Juni zwei Personen „der Einwirkung eines unbekannten Stoffes ausgesetzt waren“ und in kritischem Zustand in ein Krankenhaus gebracht worden seien. Scotland Yard erklärte kurz darauf, das Paar sei mit „Nowitschok“ vergiftet worden – demselben Giftgas, das angeblich bei dem Anschlag auf die Skripals Anfang März im nahe gelegenen Salisbury eingesetzt wurde. Am Sonntag hieß es, dass die 44-jährige Britin Dawn Sturgess im Kreiskrankenhaus von Salisbury gestorben sei und sich ihr 45-jähriger Ehemann Charlie Rowley dort weiterhin in einem kritischen Zustand befinde.
Wie der Pressesprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, erklärte, wäre es absurd, in Bezug auf das Geschehen in Amesbury Russland zu erwähnen.
Der Pressesprecher der russischen Botschaft im Vereinigten Königreich teilte im Gespräch mit Sputnik mit, dass Moskau die Vorfälle in Salisbury und Amesbury als eine russlandfeindliche Provokation des offiziellen Londons betrachten werde, sollte die britische Seite keinen Zugang zu den Ermittlungsmaterialien und ebenso zu den Bürgern Russlands gewähren, die bei der Vergiftung im März in Salisbury zu Schaden kamen.
Skripal-Fall
Der Ex-Agent des russischen Militärgeheimdienstes GRU und Überläufer Sergej Skripal und seine Tochter Julia waren Anfang März auf einer Parkbank im südenglischen Salisbury bewusstlos aufgefunden worden. Die britische Seite machte Russland für die Attacke mit dem als „Nowitschok“ bekannten chemischen Kampfstoff A234 verantwortlich. Moskau wies jegliche Anschuldigungen zurück.
Die Skripals wurden mehrere Wochen lang stationär behandelt. Die 33-jährige Julia wurde am 9. April und ihr 66-jähriger Vater am 18. Mai aus dem Krankenhaus entlassen.
Quelle: Sputnik