Eine palästinensische Delegation ist am Montag zu einem offiziellen Besuch nach Syrien gereist, um dort die Lage der Palästinenser in den Flüchtlingslagern, insbesondere im Flüchtlingslager Jarmuk zu untersuchen. Das berichtet die iranische Nachrichtenagentur IRNA am Dienstag.
Die Leitung der Delegation hat Azzam al-Ahmad vom Fatah-Zentralkomitee inne, ihn begleiten u.a. Samir al-Refai ebenfalls von diesem Komitee, sowie der palästinensische Botschafter in Beirut Ashraf Dabbour, und der palästinensische Botschafter in Syrien, Mahmoud al-Khalidi.
Jarmuk ist ein überwiegend von palästinensischen Flüchtlingen und ihren Nachkommen bewohntes Gebiet im Süden der syrischen Hauptstadt Damaskus. Seit Anfang April 2015 ist das von einem Flüchtlingslager zu einem Stadtviertel angewachsene Wohngebiet Schauplatz von Auseinandersetzungen zwischen der IS-Terrormiliz und der Terrorgruppe Jabhat Fateh al-Sham (ehemalige al.-Nusra-Front). Diese Zusammenstöße gefährdeten das Leben von Hunderten syrischen Zivilisten sowie palästinensischen Flüchtlingen.
Die palästinensische Delegation soll während ihres Besuchs in Damaskus außer der Überprüfung der Lage der Palästinenser im Flüchtlingslager Jarmuk auch über den von den USA vorgelegten «Deal des Jahrhunderts» sowie die bilateralen Beziehungen zwischen Palästina und Syrien sprechen.
Laut diesem sogenannten «Deal des Jahrhunderts» sollen die Palästinenser ihren Besitzanspruch auf die Heilige Stadt Al-Quds (Jerusalem) aufgeben, und die palästinensischen Flüchtlinge auf ihr Rückkehrecht verzichten. Im Ausgleich dafür sollen sie die Möglichkeit bekommen, in den verbliebenen Palästinensergebieten im Westjordanland und Gazastreifen ihren eigenen Staat auszurufen.