Verdacht auf „Nowitschok”: Auto in Großbritannien beschlagnahmt

 

Die „Nowitschok“-Untersuchungen schreiten voran: „The Telegraph“ und „Independent“ berichten, dass ein Auto in Swindon abgeschleppt wurde. Der Vorgang stünde in Verbindung mit britischen Polizeiermittlungen über die Vergiftung in Amesbury.

Über Nacht wickelten Angehörige des britischen Militärs in der Stadt Swindon einen Audi in Plastik und ließen es abschleppen. Währenddessen trugen sie Schutzkleidung und Gasmasken. Swindon liegt rund 50 Kilometer von Salisbury und etwa 60 Kilometer von Amesbury entfernt. Der Wiltshire Polizei zufolge gebe es für die Bevölkerung kein Grund zur Beunruhigung. Eine Anwohnerin teilte jedoch dem „Telegraph“ mit: „Ich sah, wie das Auto eingepackt wurde. Sie sagten, dass kein Grund zur Sorge bestuende. Aber ich sorge mich. Ich habe zwei kleine Kinder, eines von ihnen spielt draussen. Das werde ich jetzt nicht mehr zulassen.“

Die 44-jährige Britin Dawn Sturgess und ihr 45-jähriger Ehemann Charlie Rowley waren am 30. Juni in der britischen Stadt Amesbury mit starken Vergiftungserscheinungen in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Scotland Yard erklärte kurz darauf, das Paar sei mit „Nowitschok“ vergiftet worden – demselben Giftgas, das angeblich bei dem Anschlag auf die Skripals eingesetzt wurde.
Dawn Sturgess ist nach Angaben von Scotland Yard im Krankenhaus gestorben.

Skripal-Fall

Der Ex-Agent des russischen Militärgeheimdienstes GRU und Überläufer Sergej Skripal und seine Tochter Julia waren Anfang März auf einer Parkbank im südenglischen Salisbury bewusstlos aufgefunden worden. Die britische Seite machte Russland für die Attacke mit dem als „Nowitschok“ bekannten chemischen Kampfstoff A234 verantwortlich. Moskau wies jegliche Anschuldigungen zurück.
Die Skripals wurden mehrere Wochen lang stationär behandelt. Die 33-jährige Julia wurde am 9. April und ihr 66-jähriger Vater am 18. Mai aus dem Krankenhaus entlassen.

 

 

Sputnik