Die Amerikaner tun so, als ob sie selbstlos in Europa (und anderen Erdteilen) wären um dort zu schützen und zu helfen. Das ist imperialistische Propaganda, schreibt der Chefredakteur des Contra Magazins Marco Maier. Die Europäer sollten die Amerikaner einfach rauswerfen. Japaner, Koreaner & Co sollten dies ebenfalls tun.
Von Marco Maier auf Contra Magazin.
Donald Trumps geopolitische Welt ist einfach gestrickt. Die Deutschen und die anderen Europäer sollen gefälligst mehr für die NATO zahlen, weil sie die USA mehr brauchen würden als umgekehrt. Das ist eine absolute Verdrehung der Tatsachen. Denn: Es sind die USA, welche die NATO und ihre asiatisch-pazifischen Verbündeten brauchen, um den imperialistischen Anspruch auf die globale Hegemonie überhaupt zumindest partiell umsetzen zu können.
Wenn Trump und dessen Neocon-Administration tatsächlich dieser Ansicht sind, dann wäre es für die Europäer an der Zeit die Amerikaner endgültig nach Hause zu schicken und die Verteidigung des «alten Kontinents» selbst in die Hand zu nehmen. Dafür braucht man keine NATO und keine Amerikaner. Und wenn dies bedeutet, dass beispielsweise Deutschland (zusammen mit den bestehenden Atommächten Frankreich und Großbritannien) ebenfalls zu einer europäischen Atommacht aufsteigt. Vor allem wären dann auch 1,7 oder 1,8 Prozent der Wirtschaftsleistung als echtes Verteidigungsbudget für eine leistungsfähige Bundeswehr (ohne Einsätze außerhalb der EU) durchaus vertretbar. Denn dann würden diese nicht mehr als Kontribution für das US-Imperium gelten.
Die Amerikaner sollen einfach ihre Soldaten und ihr ganzes Kriegsgerät einpacken, die Liegenschaften an die jeweiligen Staaten zurückgeben und fertig. Gleichzeitig ziehen sich sämtliche europäischen Militärs aus den NATO-Auslandseinsätzen (die ohnehin nur der Absicherung des US-Imperiums dienen) zurück und alle gemeinsamen Militärübungen werden abgesagt.
https://www.youtube.com/watch?v=2t7oawSfuFs
Mit dem Verlust eines Großteils des «Empires» wäre wohl auch in Washington die Hölle los. Vor allem würde den Amerikanern plötzlich klar werden, dass sie ohne ihre ganzen «Verbündeten» und «Alliierten» (die ja ohnehin eigentlich nur Vasallen sind) auf der Welt nicht mehr viel zu melden hätten. Zumindest nicht mehr so viel wie heute. Im Endeffekt wäre dies ähnlich wie mit dem globalen Einfluss Moskaus ohne das Sowjetreich. Die Vereinigten Staaten wären so nur noch eine regionale Großmacht, die lediglich in begrenztem Umfang fernab der Heimat militärisch aktiv sein könnte. Das wäre doch schon mal ein Anfang, nicht?