„May hat‘s verbockt“: Trump zu Brexit-Dilemma

 

Donald Trump denkt, er hätte eine Lösung für das Brexit-Dilemma, aber die britische Premierministerin habe nicht auf ihn gehört. Das könnte nun einen Deal mit den USA „killen“, wie der Präsident in einem Interview äußerte.

n großen Buchstaben auf der Seite eins der größten britischen Boulevard-Zeitung „The Sun“ prangen die Worte: „May hat‘s verbockt“. Darüber wirbt die Zeitung mit einem Exklusiv-Interview mit Donald Trump, der am Donnerstagabend zu einem Staatsbesuch in Großbritannien eintraf. Just in dem Moment als er das Galadinner mit der britischen Premierministerin Theresa May verließ, machte die Zeitung Inhalte aus dem Interview publik. Wohl kaum ein Zufall.

In dem Interview lehnt sich der US-Präsident in seiner üblichen Art weit aus dem Fenster – und mischt sich mal wieder in die Innenpolitik von Verbündeten ein. May habe seine Ratschläge ignoriert, auf welche Weise Großbritannien die EU verlassen solle, sagte Trump der „The Sun“. „Ich hätte das ganz anders gemacht“, sagte Trump. „Ich habe Theresa May gesagt, wie sie es machen soll, aber sie hat nicht auf mich gehört.“

 

May will Großbritannien nach dem Brexit in eine Freihandelszone mit der EU führen. In am Donnerstag veröffentlichten Vorschlägen heißt es, dass dies für Waren gelten soll. In einem Punkt rückte Mays Regierung von der bisherigen Linie ab. So sollen für den im Königreich wichtigen Finanzsektor künftig andere Regeln gelten können. In vielen anderen Bereichen will Mays Regierung dagegen die Vorschriften der EU übernehmen. Wegen der Pläne traten die Brexit-Hardliner David Davis und Boris Johnson von ihren Ministerämtern zurück.

Ein weicher Brexit wie von May geplant dürfte nach Einschätzung von Donald Trump die Chancen auf ein bilaterales Handelsabkommen mit den USA zunichtemachen. „Wenn sie so einen Deal machen, würden wir mit der Europäischen Union einen Deal machen anstatt mit dem Vereinigten Königreich“, sagte Trump der britischen Zeitung „Sun“. „Das wird vermutlich den Deal killen.“