USA gegen Deutschland: Plant Trump einen Regierungswechsel in Deutschland?

US-Präsident Donald Trump attackierte Bundeskanzlerin Merkel und die Bundesregierung schon mehrfach, sein Botschafter in Berlin gilt als rechtskonservativer Interventionalist. Will Washington einen Regime-Change in Deutschland? Das fragt sich Marco Maier, Chefredakteur vom Contra Magazin.

Eines ist klar: In Washington würde man sich eine politische Führung in Deutschland wünschen, die so unterwürfig und transatlantisch orientiert ist wie jene der Vor-Wende-Bundesrepublik.

Denn auch wenn es in der deutschen Spitzenpolitik nicht an eingefleischten Transatlantikern mangelt, die in Vereinigungen wie z.B. der Atlantik-Brücke sitzen oder bei Bilderberg-Treffen fast schon Stammgäste sind, so zeigt sich seit einigen Jahren ein doch etwas pragmatischerer Ansatz, was die Europa-Politik und auch das Verhältnis zu Russland oder China betrifft.

Die jüngsten Attacken Trumps und dessen Botschafter auf Bundeskanzlerin Merkel und die deutsche politische Führung insgesamt, was das Verhältnis zu Russland betrifft und noch mehr die Militärausgaben und Deutschlands Rolle in der NATO, sind bezeichnend. Selbst Ex-Außenminister Siegmar Gabriel (der ohnehin eher als außenpolitischer Pragmatiker gilt) geht schon in diese Richtung. Er sagte dem «Spiegel» dazu: «Auf Amerika ist unter Trump kein Verlass. Er gibt dem nordkoreanischen Diktator eine Bestandsgarantie und will gleichzeitig in Deutschland einen Regimewechsel. Das können wir uns schwer bieten lassen.»

Doch wen will die neokonservative Führung in Washington unterstützen? Klar, vor allem der eher rechtskonservative stramm transatlantische Flügel der Union böte hierbei genügend Personal und zumindest Teile der AfD scheinen damit auch kein Problem zu haben, wenngleich dort der Grundsatz, die Beziehungen mit Russland zu normalisieren, durchaus mehrheitsfähig ist. Aber ein NATO-Austritt käme für die meisten der AfD-Politiker ohnehin nicht infrage. Die ebenso stark transatlantisch orientierte FDP könnte gegebenenfalls ebenso durch die Amerikaner gestärkt werden.

Liegt es also im Interesse der US-Führung, Merkel zu stürzen und durch eine rechtskonservative transatlantische Person zu ersetzen, welche dann die Weichen hin zu einer «Bahamas-Koalition» aus Union, AfD und FDP setzt? Möglich wäre dies durchaus und absolut nicht das erste Mal, dass sich die Amerikaner in die deutsche Innenpolitik eingemischt hätten.

Quelle: Contra Magazin