Trump verletzt ein eisernes Gesetz präsidentieller Kommunikation beim Treffen mit Queen Elizabeth II

 

US-Präsident Donald Trump und seine Gattin Melania haben sich zum Tee mit Queen Elizabeth II. getroffen. Die Monarchin empfing Trump auf Schloss Windsor im Innenhof. Der Höhepunkt eines wechselhaften Besuches.

Das Foto sagt alles: Donald Trump mit breitem Lächeln, fast dem glücklichen Lachen eines Schuljungen, der gerade in die nächste Klasse versetzt worden ist. So strahlt der amerikanische Präsident in die Kamera, auf dem einzigen Bild, das die Welt von der Teestunde in Windsor Castle zwischen der Queen und Donald und Melania Trump hat bekommen dürfen.

Viel Video dagegen gab es von der Militärparade vorher, draußen im Innenhof des Schlosses, den das Trio der staatsoberhäuptlichen Figuren von einer überdachten Bühne aus verfolgte. Die britische Königin, ihren 92 Jahren zum Trotz, nahm sogar die Gelegenheit wahr, mit Trump an ihrer Seite zwei Schneisen des Ersten Bataillons der Coldstream Guards, des ältesten der königlichen Regimenter, abzuschreiten.

Etwas wackelig, wie es schien, einsinkend in dem grünen Rasen des Schlosses, aber ansonsten gebeugt gefestigt, ohne Gehstock. Und ohne ihren Mann Prinz Philip, auch während der Teestunde, der mit seinen 97 Lebensjahren Begegnungen mit der aktuellen Welt – oder diesem Präsidenten? — mit Vorliebe aus dem Wege geht. Anders freilich als neulich an gleicher Stelle bei der Hochzeit seines Enkels Harry mit Meghan Markle. Da stand er kerzengerade seinen Mann.

Bei der Begrüßung um pünktlich 17 Uhr war nicht zu sehen, da Melania die Kamera-Sicht versperrte, ob Donald Trump die Hand der Gastgeberin kräftiger schüttelte als schicklich. Man hofft, nicht. Seine Frau jedenfalls, die wie ihr Mann die Queen um mehr als einen Kopf überragt, machte es kurz, und übrigens ohne den landesüblichen Knicks, den Ausländer, erst recht aus einer Republik wie Amerika, vor dem britischen Staatsoberhaupt nicht zu vollziehen pflegen.