Bundeskanzlerin Angela Merkel besuchte am gestrigen Montag das Pflegeheim St. Johannisstift in Paderborn und erfüllte damit ein Versprechen, das sie dem Pfleger Ferdi Cebi während des Wahlkampfes im vergangenen September gegeben hatte. Vor der Einrichtung hielten AfD-Anhänger einen Protest unter lauten «Merkel muss weg»-Rufen ab.
https://youtu.be/AvZvL90pSbs
Ferdi Cebi hatte damals in der TV-Show «Klartext» der Kanzlerin erklärt, dass sich die Pflegekräfte im Stich gelassen fühlten und dass von politischer Seite mehr passieren müsse. Er forderte «bessere Rahmenbedingungen, also bessere Löhne, bessere Arbeitszeiten, eine Mindestanzahl an Personal, damit die Pflegekräfte nicht immer weniger werden». Merkel wies darauf hin, dass politisch dafür schon ganz viel passiert sei, aber dass auch noch mehr passieren müsse. Cebi lud sie daraufhin ein, einfach mal bei ihm im Pflegeheim vorbeizuschauen und seinen «Schatten zu spielen», damit sie einen Einblick in den Arbeitsalltag bekäme. Cebi macht neben seiner Arbeit im Pflegeheim auch Musik und stellt diese zusammen mit Videos auf Youtube. In seinen Texten kommen auch sein Beruf und alte Leute vor. Auch die Bundeskanzlerin bekam eine Hörprobe, als sie mit den Pflegebedürftigen beim Kaffeekränzchen saß und Cebi seinen Sprechgesang vortrug. Merkel beteuerte, dafür sorgen zu wollen, dass der Pflegeberuf in der Gesellschaft aufgewertet wird. Cebi sagte nach Merkels Besuch vor der Presse: «Ich bin begesitert, wie sie das macht und auch dieses Einfühlungsvermögen. Das zeigt mir, dass sie wirklich Interesse hat, was zu verbessern.»