Bundeswehr plant mehr Sport in der Grundausbildung

 

 

Die Bundeswehr will den Sportanteil in der Grundausbildung deutlich erhöhen. Das hat der Inspekteur des Heeres Jörg Vollmer bei der Vorstellung eines Pilotprojektes in Hagenow in Mecklenburg-Vorpommern angekündigt.

Statt bislang 70 Stunden Sport in drei Monaten, sollen es in Zukunft 110 Stunden sein. Dabei werde eine möglichst große Bandbreite verschiedener sportlicher Betätigungen berücksichtigt.

Reaktion auf veränderte Voraussetzungen

Die Bundeswehr reagiere damit auf veränderte körperliche Voraussetzungen, sagte der Generalleutnant der ARD. Man müsse die Rekruten da abholen, wo sie stünden. Es nütze nichts, darüber zu debattieren, daß frühere Generationen vielleicht fitter gewesen seien.

 


„Wir können es uns schlicht nicht leisten, denjenigen nicht zu nehmen, der zwar will und eigentlich zu uns paßt, aber die körperlichen Voraussetzungen nicht erfüllt.“ Anderenfalls verliere man sie an die Wirtschaft. Man brauche nicht nur den Leistungssportler in der Armee, sondern auch den Einser-Abiturienten mit Mathematik-Leistungskurs, gab Vollmer zu bedenken.

Pazderski: „Bundeswehr ist kein Ponyhof“

Der stellvertretende AfD-Bundessprecher Georg Pazderski befürwortete das Vorhaben. Die Erhöhung der körperlichen Leistungsfähigkeit sei ein wichtiger Schritt zur Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft des Heeres, teilte der Oberst im Generalstabsdienst a. D. mit. „Die Bundeswehr ist schließlich kein Ponyhof. Jeder Soldat im Gefecht weiß: körperliche und geistige Fitneß kann Leben retten.“

An dem Pilotprojekt nehmen derzeit 46 Rekruten beim Panzergrenadierbataillon 401 in Hagenow teil. Sportlehrern, Medizinern und Psychologen betreuen die Soldaten. Zur Halbzeit sei die Leistungsfähigkeit der Soldaten deutlich gestiegen, der Krankenstand sei gesunken. Auch habe sich die Motivation verbessert.

Sollte sich auch das Gesamtergebnis positiv darstellen, plane das Heer eine entsprechende Umstellung der Grundausbildung ab Sommer 2019.

 

 

Quelle: JungeFreiheit