Die so genannten Wurftests der neuesten russischen Interkontinentalrakete RS-28 Sarmat (Nato-Code: Satan 2) sind zu Ende. Das gab der Leiter des militär-wissenschaftlichen Ausschusses der strategischen Raketentruppen, Artjom Wjatkin, am Donnerstag bekannt.
Ihm zufolge hat nun die Vorbereitung auf die Flugtests begonnen.
„Betriebe der Raketen- und Weltraumbranche haben die nächste Etappe zur Entwicklung des Raketenkomplexes Sarmat in die Tat umgesetzt. Das Programm der Wurftests ist mit positiven Ergebnissen beendet worden. Es wurden mehr als 50 Aufgaben erfüllt, die es ermöglicht haben, die Richtigkeit der getroffenen konstruktiven Entscheidungen über Rakete, Systeme und Aggregate der Startrampe sowie ihre Zuverlässigkeit zu bestätigen sowie Technologien zur Vorbereitung der Rakete auf den Start, die Regime der Startvorbereitung und das Start-Zyklogramm zu erarbeiten“, sagte Wjatkin.
Wie er ferner ausführte, ermöglicht es das Ende der Wurftests, zur Vorbereitung auf die Flugtests des Raketenkomplexes Sarmat in den festgesetzten Fristen überzugehen.
Zu diesen Zweck erfolgten ihm zufolge die Modernisierung und Umrüstung der Produktionskapazitäten, die Ausbildung von Personal, die Bereitstellung der nötigen Vorräte an Erzeugnissen und Materialien. Zudem bereitet man sich auf die Produktion einer Versuchspartie dieser Raketen vor.
„Alle diese Maßnahmen ermöglichen es, die eindeutige Schlussfolgerung zu ziehen, dass die Entwicklung des mehr als 200 Tonnen schweren Raketenkomplexes Sarmat und seine Integration in das Diensthabende System zur gegebenen Zeit erfolgen“, so Wjatkin.
Laut einem ranghohen Vertreter des russischen Verteidigungsministeriums gehört die Sarmat-Rakete kraft ihrer Bedeutung zu den „Präsidentenprojekten“, d.h. dass sie von Wladimir Putin kontrolliert werde.
Trotz der bei deren Entwicklung entstandenen Schwierigkeiten (die Tests hätten im Jahr 2016 beginnen sollen) gelte dieses Projekt als besonders aussichtsreich für die Beibehaltung des „strategischen nuklearen Gleichgewichts“ mit den USA.
Das Video der Wurftests der neuesten russischen Interkontinentalrakete RS-28 Sarmat hatte Russlands Verteidigungsministerium am Donnerstag in seinem Facebook-Account veröffentlicht.
An der Entwicklung der Sarmat-Rakete, die bei einem Startgewicht von 100 Tonnen Nutzlasten von bis zu zehn Tonnen transportieren soll, wird seit 2011 gearbeitet. Die neue Flüssigtreibstoff-Rakete soll ab 2020 die in den Nato-Staaten als SS-18 „Satan“ bekannte Wojewoda-Rakete ablösen.
Am 1. März hatte Putin in seiner Jahresbotschaft an die Nation unter anderem über neuartige russischen Waffen als Antwort Moskaus auf den Ausstieg der USA aus dem Raketenabwehrvertrag ABM informiert. Zudem teilte der Oberbefehlshaber mit, dass die strategischen Atomstreitkräfte Russlands in letzter Zeit 80 neu interkontinentale ballistische Raketen, 102 U-Boot-gestützte ballistische Raketen und drei strategische U-Boote der Klasse „Borej“ erhalten hätten.
Quelle: Sputnik