Krieg der Worte zwischen Washington und Teheran

 

Seit dem Ausstieg der USA aus dem Atomdeal mit dem Iran verschlechtern sich die Beziehungen stetig.

Der Tweet Donald Trumps war in Großbuchstaben gehalten: «Bedrohen Sie niemals wieder – NEVER EVER – die USA, oder Sie werden Konsequenzen zu spüren bekommen, die nur wenige in der Geschichte jemals zu spüren bekommen haben.» Fortsetzung mit einer kleinen Spitze gegen seinen Vorgänger als US-Präsident, Barack Obama: «Wir sind kein Land mehr, das Ihre dementen Worte von Gewalt und Tod nötig hat. Seien Sie vorsichtig!»

Adressat war der iranische Präsident Hassan Rohani, der in seiner giftigen Rede am Wochenende die USA gewarnt hatte, nicht mit «dem Schwanz des Löwen» zu spielen, und mit der «Mutter aller Kriege» gedroht hatte, die ein Krieg mit dem Iran für die USA bedeuten würde. Wobei der zweite Teil des von Rohani bemühten Sprachbilds – das bekannt wurde durch Saddam Husseins fruchtlose Androhung der «Mutter aller Schlachten», bezogen auf den Golfkrieg 1991 – in manchen Berichten weggelassen wird: Rohani hatte auch gesagt, dass ein Frieden mit dem Iran die «Mutter aller Frieden» sei.

Aber kein Zweifel: Die Rhetorik schaukelt sich auf, auf beiden Seiten. Rohani, der seit dem Austritt der USA aus dem Atomabkommen vor den Trümmern seiner Öffnungspolitik steht, war auch Anfang Juli einer der ersten iranischen Politiker, die nun eine mögliche Schließung der Straße von Hormus in den Raum stellen: Wenn der Iran kein Erdöl mehr exportieren könne – was die USA mit Druck auf alle Käufer iranischen Öls erreichen will -, dann sollten auch die anderen Anrainer am Persischen Golf keines mehr exportieren können.