Der US-Kongress hat die Lieferung von Mehrzweckkampfflugzeugen vom Typ F-35 an die Türkei auf Eis gelegt. Der Grund dafür ist die von Ankara bekundete Absicht, Raketenabwehrkomplexe S-400 „Triumph“ aus russischer Produktion zu kaufen. Darüber schreibt «The Washington Times»
Laut der Zeitung haben die beiden Kongress-Kammern eine entsprechende Änderung am Militäretat der USA für das Jahr 2019 bestätigt.
Eine definitive Entscheidung über das weitere Schicksal der F-35-Lieferungen werde getroffen, sobald das Pentagon mögliche Folgen des Lieferverzichts abgewogen habe, heißt es.
Wie die Webseite The Hill berichtet, wird das Verteidigungsministerium innerhalb von 90 Tagen dem Kongress einen analytischen Bericht darüber vorlegen, wie sich eine Nicht-Beteiligung der Türkei am F-35-Programm auf die Beziehungen zwischen Ankara und Washington auswirken kann.
Indes hat Verteidigungsminister James Mattis die Kongressmitglieder aufgerufen, die Idee des Lieferverbots für F-35-Kampfjets fallen zu lassen.
Die Türkei und Russland hatten im Dezember 2017 ein Kreditabkommen über die Lieferung von S-400-Systemen unterzeichnet. Demnach soll Ankara zwei S-400-Batterien erwerben, die von türkischen Soldaten bedient werden sollen. Die Seiten einigten sich ferner auf eine Kooperation bei der Entwicklung der Produktion solcher Waffensysteme in der Türkei.
Amerika und andere Nato-Staaten haben wiederholt ihre Unzufriedenheit mit der geplanten Lieferung russischer Raketenabwehrkomplexe an die Türkei gezeigt. Der Chef der Nato-Abteilung für Cyberschutz, Christian-Marc Lifländer, betonte, Waffen aus russischer Produktion seien kaum kompatibel mit entsprechenden Waffensystemen der Nato. Wie der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu äußerte, werde Ankara Maßnahmen gegen Washington ergreifen, wenn die F-35-Lieferungen blockiert werden sollten. Als eine mögliche Alternative nannte er die Zusammenarbeit mit Russland in diesem Bereich.
Quelle: Sputnik