Im falschen Film? Ex-US-Botschafter sieht „Rote Armee“ 2014 in Ukraine

 

Der ehemalige US-Botschafter in der Ukraine John Herbst hat in einem Interview für den Fernsehsender RTVI über das Eindringen der „Roten Armee“ in die Ukraine 2014 gesprochen. Dass es diese Armee seit über 70 Jahren nicht mehr gibt, wusste der US-Diplomat offenbar nicht.

„Wenn die Rote Armee im August 2014 nicht als einheitliche Gruppe in die Ukraine einmarschiert wäre, hätte Kiew das ganze Territorium des Ostens der Ukraine zurückerobert“, sagte Herbst.

Was dem Politiker jedoch offenbar entfallen war, ist, dass es diese Armee seit über 70 Jahren nicht mehr gibt.

Die „Rote Arbeiter- und Bauernarmee“ wurde 1918 gegründet und trug diesen Namen nur bis 1946. Ab 1946 gab es in der Sowjetunion die „Sowjetische Armee“; nach dem Zerfall der Sowjetunion entstanden schließlich ab 1993 die Streitkräfte Russlands.

Die ukrainische Regierung hatte im April 2014 eine Militäroperation gegen die selbsterklärten Volksrepubliken Lugansk und Donezk gestartet, die nach dem Umsturz im Februar 2014 in Kiew ihre Unabhängigkeit erklärt hatten. Nach Angaben der Uno forderte der Konflikt bisher mehr als 10.000 Menschenleben.

Kiew hatte Russland vorgeworfen, sich in die innenpolitischen Angelegenheiten der Ukraine eingemischt und Spionage betrieben zu haben. Moskau bezeichnete diese Anschuldigungen als haltlos und inakzeptabel und hat wiederholt betont, Russland sei keine Partei des innerukrainischen Konfliktes; es beteilige sich nicht am Geschehen im Donbass und sei daran interessiert, dass die Ukraine ihre politische und wirtschaftliche Krise überwindet.

 

 

Quelle: Sputnik