Patriarch von Alexandria zu Christenverfolgung und Flüchtlingskrise: „Europa hat dieses Problem nicht verstanden“

 

Der griechisch-orthodoxe Patriarch von Alexandria und ganz Afrika, Theodoros II., hat in einem Gespräch mit Sputnik auf das Problem der Christenverfolgung aufmerksam gemacht.

Laut dem Patriarch werden Christen nicht nur im Nahen Osten, sondern auch in Afrika verfolgt.

„Hauptsächlich sind heute Christen im Südsudan, in Libyen, Kenia sowie in Nordafrika in Lebensgefahr. Wir sind über die Lage im Nahen Osten sehr besorgt. Im Fokus steht Ägypten“, sagte der Geistliche.

Theodoros II. lobte die aktiven Bemühungen des ägyptischen Präsidenten Abd al-Fattah as-Sisi, der terroristische Gruppierungenbekämpfe. „Es ist sehr wichtig, den radikalen Islam von dem Islam zu trennen, dessen Anhänger friedlich leben, den Koran lesen und beten – wir sehen das wie kein anderer“, sagte er weiter.

Flüchtlinge seien ein weiteres wichtiges Problem geworden – vor allem für Europa.

„Nordafrika ist eine Tür, die Menschen den Mittelmeerraum durchquerend betreten, um Europa zu erreichen. Flüchtlinge sind ein enormes Problem, das Europa bisher nicht verstanden und nicht gelöst hat“, fügte der Patriarch hinzu.

Zuvor hatte sich Theodoros II. an den Feierlichkeiten anlässlich des 1030-jährigen Jubiläums der „Taufe der Rus’“ in Moskau beteiligt. Zusammen mit dem Patriarchen von Moskau und ganz Russland, Kirill I., hatten sie auf dem Kathedralenplatz im Kreml einen Gottesdienst abgehalten und dann eine große Kreuzprozession zum Denkmal für Fürst Wladimir angeführt.