Israelische Araber sehen sich diskriminiert

Israel hat sich vor zwei Wochen per Gesetz in einen Nationalstaat umdefiniert und Ivrit – die neuhebräische Sprache – zur offiziellen Amtssprache erklärt. Das Gesetz bekräftigt darüber hinaus Jerusalem als Hauptstadt Israels. Die arabische Sprache hat künftig nur noch einen „Sonderstatus“ inne. Das Gesetz wurde im In- und Ausland heftig kritisiert.  Der türkische Präsident Erdogan etwa wirft der israelischen Führung „Faschismus“ vor. Sogar die EU zeigt sich besorgt, wie das Magazin Zuerst! berichtet.

Jetzt protestierten Tausende Menschen in Tel Aviv im Rahmen einer „Arabischstunde“ gegen das Nationalitätsgesetz. Die Teilnehmer lernten arabische Wörter, hörten Texte und Lieder auf Arabisch. Die Veranstalter waren Nichtregierungsorganisationen. Arabische Abgeordnete sowie der palästinensische Ministerpräsident Rami Hamdallah bezeichneten das umstrittene Gesetz als rassistisch.

Der umstrittenste Artikel sollte ursprünglich die Errichtung ausschließlich jüdischer Wohnorte ermöglichen. Die neue Version enthält allerdings nur noch die Formulierung: „Der Staat sieht die Entwicklung jüdischer Gemeinden als nationalen Wert an und wird diese ermutigen und fördern.“

Rund 20 Prozent der fast neun Millionen israelischen Bürger sind Araber.