Linke Sammlungsbewegung «Aufstehen» von Sahra Wagenknecht stellt sich im Internet vor

Gestern startete der Online-Auftritt von «Aufstehen», der neuen von Sahra Wagenknecht ins Leben gerufene Linken Sammlungsbewegung. Dort stellen sich die Mitglieder vor und für den Start der Bewegung wurde der 4. September 2018 angegeben. «Die PR ist gut, jetzt wird gesammelt», schreibt die Berliner taz unter anderem über den Start der Bewegung.

Seit gestern ist der Online-Auftritt von «Aufstehen» mit Inhalten gefüllt. Dort stellen sich Mitglieder in Videos vor. Männer und Frauen aus unterschiedlichen Berufen werden hier in fünf Minuten vorgestellt, die sich bereits der Bewegung angeschlossen haben. Sie sagen warum sie sich der Bewegung angeschlossen haben und nennen ihre politischen Ziel- und Wunschvorstellungen. Von der Schülerin bis hin zur Rentnerin sind alle Generationen vertreten und gehen den verschiedensten Tätigkeiten nach.

Im Impressum steht eine Anwaltskanzlei aus Berlin, welche die Seite nach dem Telemediengesetz in Form eines Vereins vertritt. Auf der Seite selbst wirbt man in einem Feld um Mitglieder, die durch Angabe von Namen und E-Mail-Adresse ein Teil der Bewegung werden können.

«Momentaufnahmen aus Deutschland 2018. Lebensnah, ohne gestanzte Formeln. Kritisch, aber ohne Sozialkitsch. Das sieht aus wie ein Clip für eine klassische Regenbogenkoalition – von der deutschen Rentnerin bis zur migrantischen Journalistin. Oder wie SPD-Wahlwerbung, nur besser», beschreibt taz-Parlamentskorrespondent Stefan Reincke den neuen Auftritt.

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Auf linke Folklore könnte auch der Name der Bewegung zurückgehen: „Aufstehen“ ist der Titel eines Protestsongs der niederländischen Band Bots aus dem Jahr 1980. „Alle, die nicht gerne Instant-Brühe trinken, solln aufstehn. Alle, die nicht schon im Hirn nach Deospray stinken, solln aufstehn“, heißt es darin. Produzent des Songs war Diether Dehm, heute Linken-Abgeordneter und bekennender Unterstützer Wagenknechts, bemerkt die taz über den Namen der Bewegung.

 

Linke Prominenz? Bislang Fehlanzeige! Aber das kann noch kommen, denn obwohl die Bewegung im politisch linken Parteienspektrum umstritten ist, gibt es gleichwohl auch Befürworter aus diesen Reihen.

«Wir hoffen, dass sich möglichst viele Mitglieder aus SPD, Linker und Grünen bei uns zusammenfinden», sagte Wagenknecht in einem Interview mit dem Portal Nachdenkseiten. «Es geht um den Mut zur Überwindung des neoliberalen Mainstreams, um eine soziale Politik im Interesse der Mehrheit. Und um ein Ende der Kriegspolitik und des gefährlichen Wettrüstens», so Wagenknecht weiter.

Im Januar kündigte Wagenknecht an eine Bewegung zu gründen, die linke Kräfte parteiübergreifend bündelt. Es wird vor allem darum gehen, eine politische Bewegung zu starten, die mit der rechten Gegenbewegung konkurrieren kann, nachdem diese den politischen Protest vorwiegend nach außen trägt. Neben der immer beliebter werdenden Oppositionspartei Alternative für Deutschland (AfD), gibt es immer mehr Protest und Bewegungskultur im rechtskonservativen Lager, wie beispielsweise die Identitäre Bewegung oder die islamkritische Pegida.