„Aufstehen“ ist national-sozialistisch: Jüdischer Professor diskreditiert Wagenknechts Sammlungsbewegung

In einem Interview mit dem Springer-Blatt Bild bezeichnete der jüdische Professor Michael Wolfssohn die neue linke Sammlungsbewegung von Sahra Wagenknecht als «national-sozialistisch», gleichzeitig sagt er, dass Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht keine Nazis sind. Gleichwohl polemisierte er im Gespräch mit der Springer-Presse mit historischen Vergleichen aus den 1930er Jahren.

Der scheinbar winzige, aber entscheidende Unterschied zwischen national-sozialistisch und nationalsozialistisch besteht im Bindestrich. Das wiederum bedeutet: Wagenknecht und Lafontaine sind keine „Nazis“, so der Historiker gegenüber dem Springerblatt. Wenn ich sage: „Aufstehen“ ist national-sozialistisch, beschreibe und umschreibe ich die bisherigen Kernaussagen dieser Bewegung sowie ihrer beiden Hauptdarsteller.

Er wirf der Bewegung vor, dass sie am rechten Rand fischen würden und wie die AfD davon profitieren würden, dass die etablierten bestimmte Themen jahrelang ausgelassen hätten.

Ich bleibe dabei: „Aufstehen“ ist national-sozialistisch. Als Historiker und erst recht als Jude habe ich jedenfalls von dieser Mischung genug. Egal wie stark der Anteil des einen oder anderen ist», so Wolfssohn am Ende.

Wagenknecht und Lafontaine haben im August die Bewegung «Aufstehen» online gegründet, die im September auch analog, also jenseits der virtuellen Welt in Erscheinung treten wird. Der in Tel-Avid geborene jüdische Historiker lehrte jahrelang an der Bundeswehr-Universität und war sogar 2017 zum Hochschullehrer des Jahres gekürt worden.