Ein Jahr nach der gewaltsamen Vertreibung der Rohingya-Minderheit aus Myanmar leben im benachbarten Bangladesch immer noch rund 500.000 Kinder ohne Schulen in Flüchtlingslagern.
Das UN-Kinderhilfswerk Unicef rief die Weltgemeinschaft am Mittwoch auf, den Kindern eine Chance zu geben. Das Unicef-Bildungsbudget für die Krise in Höhe von 28 Millionen Dollar sei erst zur Hälfte gedeckt.
«Wenn wir nicht jetzt in die Bildung investieren, laufen wir Gefahr, eine verlorene Generation von Rohingya-Kindern heranzuziehen», sagte der Unicef-Beauftragte in Bangladesch, Edouard Beigbeder. Es gebe zwar Lernzentren für 140.000 Kinder bis 14 Jahre, aber es gebe noch keinen richtigen Lehrplan und nicht genügend sichere Schulräume. Auch Jugendliche über 14 brauchten Angebote.
Seit dem 25. August 2017 haben neue Wellen aggressiver Angriffe der myanmarischen Armee auf die Rohingya-Muslime in der Provinz Rakhine bislang mehr als 6.000 Tote und 8.000 Verletzte hinterlassen. Über eine Million Rohingya wurden zur Flucht nach Bangladesch gezwungen. Rakhine ist seit 2012 Schauplatz weitreichender Angriffe der myanmarischen Armee und extremistischer Buddhisten auf die Rohingya-Muslime.