Für den umstrittenen Auftritt der linksradikalen Punkband „Feine Sahne Fischfilet“ am heutigen Nachmittag (ab 17 Uhr) in Chemnitz warb auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Auf Twitter teilte er unter dem Hashtag #Wirsindmehr die Ankündigung des Gratis-Konzerts. Harsche Kritik erntete er dafür – neben der AfD – auch von der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG): „Rechtsextremismus mit Linksextremismus bekämpfen zu wollen, wird ebenso wenig klappen, wie Feuerlöschen mit Benzin“, wird DPolG-Chef Rainer Wendt zitiert.
Wendt habe laut eigener Aussage großen Respekt vor dem Amt des Staatsoberhaupts, „um so weniger verstehe ich aber dieses klare Statement gegen die Polizei, die in diesen Tagen ihre Pflicht tut, um Rechtsstaatlichkeit und Demokratie vor ihren Feinden zu schützen.“
Die früher vom Verfassungsschutz beobachtete Band ist aufgrund ihrer radikalen Texte umstrittenen. „Wir stellen unseren eigenen Trupp zusammen / Und schicken den Mob dann auf euch rauf / Die Bullenhelme – sie sollen fliegen / Eure Knüppel kriegt ihr in die Fresse rein / Und danach schicken wir euch nach Bayern / Denn die Ostsee soll frei von Bullen sein“ oder „Punk heißt gegen’s Vaterland, das ist doch allen klar / Deutschland verrecke, das wäre wunderbar! / Heute wird geteilt, was das Zeug hält / Deutschland ist scheiße, Deutschland ist Dreck! / Gib mir ein ‘like’ gegen Deutschland / Günther ist scheiße, Günther ist Dreck!“ sind nur zwei Beispiele der gewaltverherrlichenden Texte von „Feine Sahne Fischfilet“.
Der Sänger der umstrittenen Band bekannte außerdem, „ich war an einer Fußballrandale beteiligt und habe ein Polizeiauto abgefackelt“, wie er freimütig in einem Interview mit der „Sächsischen Zeitung“ zugab.
Bundespräsident Steinmeier ist aber nicht der erste Fall, in der Vergangenheit lobte etwa der heutige Außenminister Heiko Maas (SPD) die Band. Auch die Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt lobte die Gruppe für ihre Ankündigung, in Chemnitz gegen den „rassistischen Mob“ zu spielen.