«Eine Bewegung für Verlierer» — SPD-Blatt schießt gegen Wagenkecht-Bewegung «Aufstehen»

Gestern stellte Sahra Wagenknecht (Die Linke) ihre neue Bewegung «Aufstehen» vor. Lob und Kritik erntete sie dafür aus allen politischen Lagern. Vor allem aber auch in ihrer eigenen Partei, die in der linken Sammlungsbewegung eine Konkurrenz für ihre eigene Partei sieht. Auch bei ihrem damals linken Weggefährten Jürgen Elsässer (Chef von Compact-Magazin), der heute der AfD sehr nahe steht, kam sie nicht sonderlich gut weg. Ausgerechnet die SPD-Zeitung «Vorwärts» sieht in Wagenknechts Versuch linke Kräfte zu bündeln eine «Bewegung für Verlierer», was vielen Parteigenossen bitter aufstößt.

«Diese Allianz ist eine Bewegung für Verlierer. Und zwar nicht nur für Verlierer von „Globalisierung, Freihandel, Privatisierung und EU-Binnenmarkt“, wie es im fünfseitigen Aufruf von Wagenknecht und Co. heißt, sondern auch für Verlierer des innerparteilichen Wettstreits», schreibt «Vorwärts»-Redakteur Jonas Jordan.

Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter gab es dafür  vor allem aus den eigenen Reihen Kritik, wahrscheinlich aus deswegen, weil die Bewegung sich als parteiübergreifende Organisation sieht, die auch offen für — um es mit Jordans Worten auszudrücken — «Verlierer» aus der Partei steht.  Die Flensburger SPD-Oberbürgermeisterin antwortete folgendermaßen auf die Veröffentlichung,

Zuspruch sieht anders aus. In den weiteren Antworten auf diesen Artikelpost wird deutlich mehr Ablehnung als Zustimmung kundgetan, was möglicherweise auch daran liegt, dass die Sozialdemokraten selbst immer mehr Zuspruch in der Bevölkerung verlieren und bereits in den Umfragen von der AfD rechts überholt werden.

Ihm weiteren Verlauf wird Wagenknecht auch vorgeworfen am rechten Rand zu fischen, weil sie nach Chemnitz auch Stimmen wieder zurückgewinnen will, die viele linke Parteien — vor allem aber die SPD — einbüßen mussten, weil man sich nicht um die Sorgen und Nöte der Menschen kümmerte.

Wer aber diese aufgreift, der wird schnell von Politikern und Medien in den Nazi-Topf geworfen.

Vor allem von der SPD, wie man vergangene Woche beobachten konnte. Beispielsweise durch SPD-Justizministerin Katharina Barley, die besorgte Bürger in Chemnitz als «Teil eines rechtsradikalen Mobs» sieht, wobei sie sich dabei — wie es sich inzwischen immer mehr herausstellt — auf falsche Tatsachen stützte.

Die SPD versucht seit Monaten ihre Talfahrt dadurch zu beenden, indem man Andersdenkende beleidigt, diffamiert oder einfach auf niedriger Art und Weise schlechtredet. Dabei kommt es ihnen nicht mehr darauf an, ob die Konkurrenz aus dem eigenen politischen Lager stammt, wo man noch Wähler zurückgewinnen könnte, oder aus dem bereits wohl endgültig verlorenen rechten Lager.