Nachdem etablierte Medien und Politiker vor einer Woche kontrovers und voreilig über «Hetzjagden» in Chemnitz berichteten und einen Messermord durch Migranten ausklammerten, fordert man nun die Absetzung des Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen. Dieser gab dem Springer-Blatt Bild-Zeitung ein Interview, in dem er die Ansicht teilte, dass es Mangels stichhaltiger Beweise keine Hetzjagden gegeben haben soll.
Linken-Chefin Katja Kipping nannte Maaßen einen «AfD-Versteher» und forderte dessen Absetzung.
Maaßen sei „in diesem Amt nicht mehr haltbar“, sagte Kipping am Freitag in Berlin. Anstatt die Verfassung zu verteidigen, gebe Maaßen „den AfD-Versteher“ und missbrauche „die Autorität seines Amtes, um jenen eine Unbedenklichkeitsbescheinigung auszustellen, die in Chemnitz den Hitlergruß zeigten und zum Töten von Menschen aufriefen“, schreibt die Berliner Tageszeitung taz.
Auch Grünen-Politiker Anton Hofreiter kritisierte die Aussagen Maaßens gegenüber dem linken Medium:
„Wenn Herr Maaßen solche Behauptungen aufstellt, muss er sie zweifelsfrei belegen. Alles andere ist unverantwortlich“, sagte Hofreiter der taz am Freitag.
Maaßen folgte damit den Einschätzungen der Generalstaatsanwaltschaft Sachsen, des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer, die Tage zuvor dementierten, dass es in Chemnitz eine «Hetzjagd» gegeben haben soll. Während Leitmedien einheitlich von einer solchen «Menschen- oder Hetzjagd» ausgegangen sind, haben alternative Medien vermehrt bezweifelt, dass diese am 26. August auf dem dortigen Stadtfest stattgefunden hat. Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz geriet diese Woche bereits ins Kreuzfeuer des linken Establishments, weil er sich gegen eine Überwachung der AfD ausgesprochen hatte.