Georgien: US-Diplomaten transportieren Menschenblut und Krankheitserreger in die US-Biolabore

Diljana Gaythandzhieva, investigative Journalistin aus Bulgarien, recherchierte in Georgien über das US-Biowaffenprogramm, das weltweit in 25 Ländern betrieben wird. In Tiflis, der Hauptstadt Georgiens, wo sie mehrere Monate für ihre Recherche verbrachte, enthüllte sie, dass US-Diplomaten im Handel mit Menschenblut und Krankheitserregern involviert sind. Ausgerechnet in der Diplomatenpost, die nicht vom Gastland, in dem Falle das kleine Land im Kaukasus, geöffnet werden darf.

Das belegt Gaythandshiewa unter Veröffentlichung von unterschiedlichen Dokumenten und Schriftstücken, die zuvor geleakt wurden auf ihrem Blog.

Die US-Botschaft in Tiflis transportiert gefrorenes menschliches Blut und Krankheitserreger als diplomatische Fracht für ein geheimes US-Militärprogramm. Interne Dokumente, die US-Diplomaten in den Transport und das Experimentieren von Krankheitserregern unter diplomatischer Deckung verwickeln, wurden mir von georgischen Insidern zugespielt. Diesen Dokumenten zufolge wurden Pentagon-Wissenschaftler in die Republik Georgien entsandt und erhielten im Lugar-Zentrum — dem Pentagon-Biolabor in der georgischen Hauptstadt Tiflis — diplomatische Immunität, um tödliche Krankheiten und beißende Insekten zu untersuchen, schreibt die Journalistin in ihrer Einleitung auf Dilyana.bg.

Als Diplomatengepäck oder Diplomatenpost wird eine speziell gekennzeichnete Sendung eines Außenministeriums an eine Auslandsvertretung (oder umgekehrt) bezeichnet, die von den staatlichen Stellen des Gastlandes nicht geöffnet, untersucht oder zurückgehalten werden darf, so die gängige Beschreibung im Internet. Es wird demnach dem Gastland unmöglich gemacht, dass man diese heiße Fracht aus Übersee öffnet, womit die USA unbehelligt in einem fremden Land geheime Experimente für ihr Biowaffenprogramm durchführen konnte.

Bereits in mehreren Recherchen hat die Journalistin über das Pentagon-Programm geschrieben, nachdem sie zuvor über die Waffenlieferungen des Westens ihre Anstellung bei der bulgarischen Zeitung Trud verlor. Wie bereits in der Einleitung angesprochen unterhalten die USA in 25 verschiedenen Ländern ein solches Programm, welches von der Defence Reduction Threat Agency mit 2,1 Milliarden Dollar verantwortet und vom US-Steuerzahler finanziert wird.  Eines davon ist in der georgischen Hauptstadt und wird mit 161 Millionen US-Steuergeldern finanziert.

Nur 25 Kilometer ist das Labor, über welches Gaytandschiewa ihre Recherchen stützt, von der Hauptstadt Tiflis entfernt. Es wird schwer bewacht und es ist verboten dort zu filmen. Reporter und Journalisten sind nicht erwünscht.

Das bekam auch die Journalistin bei ihren Recherchen vor Ort zu spüren, wo man ihr versuchte mit Arrest zu drohen, wenn sie nicht ihre Personalien preisgibt und weitere Recherchen vor Ort unterlässt. Hier nimmt eine Sicherheitsangestellte die Personalien auf, nachdem sie mit dem Kamerateam von Al Mayadeen den Komplex des US-Forschungslabors für biologische Kriegsführung filmte.

 

Und nicht nur vor Ort, also im Pentagon-Forschungszentrum machte man ihr die Arbeit schwer, wie dieses Video zeigt. Das angemietete Apartment von Gaythandshiewa in Tiflis war auf einmal abgesperrt. Schikanen der US-Dienste werden typischerweise immer dann angewandt, wenn ihnen eine Enthüllung nicht passt. Oder wenn es unangenehm wird, wie in Georgien, wo das Biowaffenprogramm ähnlich wie in der Ukraine im größeren Stile betrieben wird.

Unklar ist, inwieweit diese Recherchen zu diesem Zeitpunkt fortgeschritten waren. Auf jeden Fall läuft das Programm im Lugar-Komplex auf höchster Geheimstufe und experimentiert wird in der Regel nachts, wie im weiteren beschrieben wird. Anwohner berichteten Gaythandzhiewa, dass Rauch in den unterschiedlichsten Farben in der Nacht aus den Schornsteinen qualmt.

Manchmal verbreitet der Wind einen Geruch nach faulen Eiern. Einmal bin ich früh am Morgen aufgewacht und habe violetten Rauch aus dem Labor bemerkt. In der Nacht lassen sie den Rauch aus, damit die Leute nicht sehen. Warum in der Nacht, was verbergen sie vor uns ?, fragt er und stellt dann eine weitere beunruhigende Tatsache bereit: «Es gibt große blaue Plastikrohre entlang dieser Straße (vom Labor) und von wo alles zum Fluss geht, der 3-4 km ist Weg. Sie verschmutzen nicht nur unsere Luft, sondern sie vergiften auch unser Wasser», beschreibt ein Bewohner, der in der Nähe dieses Labors wohnt.

 

Noch schlimmer ist die Tatsache, dass die Anwohner auch angegeben haben, dass die Bewohner rund um dieses Labor verstärkt an einer Schilddrüsenerkrankung leiden. Darüber hinaus wird ihr auch berichtet, dass es bereits zu Todesfällen im Zusammenhang mit dem Biolabor gekommen ist.

Diese Anwohnerin berichtet von ihrer Schilddrüsenerkrankung, wahrscheinlich von den Aktivitäten des Biolabors ausgehend.

Die Nachbarn erinnern sich an einen tragischen Vorfall mit vier Filipinos, die im Lugar Centre arbeiteten. Zwei der Ausländer starben an einer angeblichen Gasvergiftung in ihrer gemieteten Wohnung in Block 44 der Alexejewka-Siedlung.

«Als sie zum ersten Mal den Notdienst anriefen, erfuhren wir, dass sie eine Lebensmittelvergiftung durch Fisch hatten. Aber als der Krankenwagen das zweite Mal kam, kam Schaum aus ihren Mündern. Sie riefen: «Hilfe, Hilfe!» Als sie verstarben, nahmen sie sie weg und deckten alles auf. Es ist alles passiert «, Albert Nurbekyan zeigt die abgeriegelte Wohnung, in der die ausländischen Wissenschaftler gestorben sind.

Ein anderer Zeuge, Elvira Ratiani, der nebenan wohnte, wurde Zeuge, wie die Fremden vor ihren Augen starben. «Sie waren meine Nachbarn, wir lebten auf der gleichen Etage und nachdem sie vergiftet waren und baten uns, den Notdienst anzurufen. Wir haben angerufen und der Notdienst hat sie gerettet. Sie sagten, es sei wahrscheinlich Fischvergiftung. Beim zweiten Mal klopften sie an die Tür und baten erneut um Hilfe. Es gab vier Filipinos, zwei von ihnen wurden gerettet, die anderen beiden starben «, erinnert sich Elvira Ratiani, die in dem tödlichen Block 44 der Siedlung Alexeevka direkt neben dem Labor lebt.

Geleakte Dokumente zeigen, wie Krankheitserreger und menschliches Blut auf diplomatischen Wege ins Biolabor gelangen

Um weitestgehend der staatlichen Kontrolle Georgien zu entgehen, werden Krankheitserreger und Menschenblut über den diplomatischen Wege ins Labor transportiert. Das belegen Dokumente des georgischen Gesundheitsministeriums, die am vergangenen Freitag geleakt wurden.

Und immer wieder wurden auf dem Gelände Autos mit georgischen Diplomatenkennzeichen fotografiert. Diese Fotos wurden vom panarabischen Sender Al Mayadeen gemacht befinden sich auf der Seite Dilyana.bg, wo verschiedene Autos gefilmt wurden, die als Diplomatenwagen jeglicher Kontrolle entzogen werden. Es werden also die diplomatischen Privilegien dazu benutzt, um schwere Verbrechen zu vertuschen.

Solche Befürchtungen sind nicht unbegründet, wenn man ein kürzlich veröffentlichtes US-Patent für ein Toxic Mosquito Aerial Freigabesystem betrachtet, das vom Patent- und Markenamt der Vereinigten Staaten im Jahr 2014 erteilt wurde. Die Erfindung umfasst eine Drohne, die infizierte Moskitos freisetzen kann.

 

Beispielsweise das Freisetzen von giftigen Mücken mit einer Drohne.

Die Arbeit, die US-Diplomaten im Lugar Centre leisten, hat nichts mit Diplomatie zu tun und fällt nicht unter das Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen. Joshua Bast, zum Beispiel, ist ein Entomologe und erforscht Insekten, laut einem Video, das von der US-Botschaft veröffentlicht wurde, um die friedlichen Ziele des ansonsten militärischen Programms der USA in Georgien zu fördern. Die USA bekunden stets ihre friedlichen Absichten und behaupten dreist das Gegenteil.

Die Arbeit in den Biolaboren sollen dem Allgemeinwohl dienen und man will gerade Epidemien bekämpfen, wird gerne als Ausrede beteuert. Aber die Ausreden des Pentagon, die versuchen ihre militärischen Ziele glaubhaft abzustreiten, werfen viele Fragen auf:

Warum arbeitet ein Entomologe für die US Army und warum erhält er diplomatische Immunität? Entomologische Kriegsführung ist eine Art biologische Kriegsführung, bei der Insekten Krankheiten übertragen. Georgien grenzt an den Hauptkonkurrenten der USA — Russland. Moskau hat wiederholt seine Besorgnis über die mögliche Entwicklung von biologischen Waffen in der Nähe der russischen Grenzen, einschließlich der Verbreitung von Krankheiten durch Insekten, geäußert.

Oder weshalb spricht ein vertraulicher Bericht in den geleakten Dokumenten, dass es bereits über 100 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Lugar-Bio-Zentrum gegeben hat?

Durchgesickerte vertrauliche Dokumente zeigen mindestens 100 Todesfälle, die Gilead in den letzten 3 Jahren von Patienten berichtet hatten, die unter Behandlung mit den Gilead-Drogen Sovaldi und Harvoni behandelt wurden, die ihnen kostenlos zur Verfügung gestellt worden waren.

Georgier wurden als Laborkaninchen für eine neue experimentelle Behandlung gegen Hepatitis C von der privaten amerikanischen Firma zusammen mit dem US Center for Disease Control verwendet. Darüber hinaus wird in einigen der Todesfälle, die Gilead vom georgischen Gesundheitsministerium erhalten hat, die Todesursache als unbekannt oder nicht in Zusammenhang mit der Behandlung angegeben. 30 Georgier starben während der klinischen Studien im Dezember 2015 allein. Weitere 30 Todesfälle wurden im April 2016 ebenfalls innerhalb eines Monats gemeldet. Es ist erwähnenswert, dass die Medikamente weder Notfall-Reanimationsmedikamente für Patienten im klinischen Todeszustand noch Krebspalliative Medikamente sind. Die meisten Todesursachen sind unklar und einige Diagnosen korrelieren nicht mit der Internationalen Klassifikation der Krankheiten durch die WHO.

Aus weiteren Dokumenten, die Gaythanzhiewa auswertete geht hervor, dass die Georgier quasi als Laborratten für die Experimente der Amerikaner im Biowaffenbereich dienen. Die E-Mails des Ministers zeigen auch ein anderes amerikanisches Projekt über Hepatitis C in Georgien, einschließlich Todesfällen. Die Pilotstudie des US-amerikanischen Zentrums für Krankheitskontrolle in Georgien heißt «Vereinfachte Diagnostik und Überwachung von Hepatitis-C-infizierten Patienten in ländlichen Primärversorgungseinrichtungen mit neu zugelassener pan-genotypischer antiviraler Therapie».

Es wird als vertrauliche Information bezeichnet. Das Gesundheitsministerium von Georgien hat ein Abkommen mit dem US-amerikanischen Zentrum für Krankheitskontrolle und dem privaten amerikanischen Pharmaunternehmen Gilead unterzeichnet. Gemäß dieser Vereinbarung stellt die amerikanische Seite kostenlose Medikamente zur Behandlung von Hepatitis C zur Verfügung. Im Gegenzug kann die private amerikanische Firma nicht für irgendwelche Schäden (vorsätzlich oder nicht) haftbar gemacht werden, die aus dem Programm resultieren können. Das Abkommen wird von David Sergeenko von der georgischen Seite unterzeichnet.