Irans Außenminister, Mohammad-Dschawad Zarif, hat den EU-Staaten vorgeworfen, sich nach dem Ausstieg der USA aus dem internationalen Atomabkommen passiv zu verhalten. Das berichtet ParsToday.
Es sei die Frage, ob sich Europa dem «amerikanischen Diktat» unterwerfe, sagte Zarif im Interview mit dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel»(Samstag-Ausgabe).
Er forderte die Europäer und andere Unterzeichnerstaaten des Atomabkommens zum Handeln auf, um die Auswirkungen der US-Sanktionen auszugleichen — vor allem bei Öl und Banken.
Der iranische Außenminister drohte der EU mit verstärkter Urananreicherung, falls die Gemeinschaft nach dem Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen weiter so passiv agiere.
Zarif schloss Gespräch mit dem US-Präsidenten, Donald Trump, aus und betonte, dass es dafür keine Grundlage gibt. «Nur wenn die USA zum Atomabkommen zurückkehrten, „wäre es möglich, über Gespräche nachzudenken“, erklärte Irans Chefdiplomat.
Die USA hatten am 08. Mai einseitig das internationale Atomabkommen gekündigt, in dem der Iran den Ausbau seiner kerntechnischen Fähigkeiten überprüfbar beschränkt. Obwohl sich der Iran an das Abkommen hält, haben die USA im August wieder Wirtschaftssanktionen verhängt und bedrohen weltweit alle, die die Sanktionen nicht befolgen.
Die EU, Russland und China halten an dem Abkommen mit Teheran fest.
Die erste Rund der US-Sanktionen traten am 06. August in Kraft. Die 2. Runde soll am 04. November folgen, die den Öl-Export aus dem Iran unterbinden sollen.