Die europäische Grenzschutzbehörde Frontex soll künftig auch im Nicht-EU-Land Serbien aktiv sein. Das berichten serbische Medien. Auch nach Angaben des EU-Migrationskommissars Avramopoulo seien entsprechende Vereinbarungen mit Serbien, Albanien und Mazedonien erzielt worden. Darüber schreibt Zuerst! am Mittwoch.
Allerdings: die serbische Regierung ziert sich noch und dementiert halbherzig. Sollte es zu einem Einsatz der EU-Grenzschutzagentur an der serbischen Grenze kommen, werde der Grenzschutz nur in Zusammenarbeit mit der serbischen Polizei durchgeführt werden, unterstrich der stellvertretende serbische Innenminister Lazarov.
Ein mögliches Abkommen zum Einsatz von Frontex-Beamten müßte zuerst noch unterzeichnet werden. Notwendig sei zudem die Ratifizierung durch das Parlament, erläuterte Lazarov. Gleichzeitig hielt der Vize-Minister fest, daß Serbien nicht bereit sei, weitere Asylwerber aufzunehmen, darüber sei sich die serbische Regierung einig, so Lazarov. Serbien wolle „keine Zone für die Flüchtlingsaufnahme“ werden. Letzteres dürfte die Position Belgrads der EU gegenüber nicht leichter machen – Serbien strebt eine Aufnahme in die Europäische Union an, sieht sich allerdings noch einer Reihe von Forderungen aus Brüssel gegenüber, die zum Teil schwer bis gar nicht erfüllbar sind. So soll Belgrad unter anderem die Abtretung und Unabhängigkeit des Kosovo verbindlich anerkennen.