Russland sagt, Israels Abschuss eines russischen Militärflugzeugs über den syrischen Luftraum Anfang des Monats sei ein «feiger» und «unprofessioneller» Akt in einem noch frischen Zeichen, das zeigt, dass die Spannungen zwischen Moskau und Tel Aviv über den Vorfall sich verschärfen werden.
«Die Tragödie ereignete sich am 17. September nach irrtümlichen, unprofessionellen und feigen Aktionen» des israelischen Militärs, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharova, am Donnerstag im italienischen Panorama Magazine.
Die Äußerungen folgten den Kommentaren aus Damaskus, die davor warnten, dass das zionistische Regime zweimal darüber nachdenken sollte, ob es nicht möglich sei, Ziele innerhalb des syrischen Territoriums erneut zu treffen.
Das zionistische Regime, «das daran gewöhnt ist, viele Aggressionen unter verschiedenen Vorwänden zu starten, muss genaue Berechnungen anstellen, wenn es daran denkt, Syrien erneut anzugreifen», sagte der stellvertretende Außenminister Syriens Faisal al-Mekdad am Dienstag, berichtete Associated Press.
Einen Tag zuvor hatte Russlands Verteidigungsminister Sergei Shoigu gesagt, dass Moskau dem arabischen Land innerhalb von zwei Wochen eine moderne Version seines S-300-Raketenabwehrsystems zur Verfügung stellen werde. Shoigu sagte auch, dass Russland die Satellitennavigation, das Bordradar und die Kommunikationssysteme des Kampfflugzeugs im östlichen Mittelmeer blockieren würde, was verhindern könnte, dass das zionistische Regime Angriffe vor der syrischen Küste ausführt.
Unterdessen wurde der russische Militärexperte Wladimir Jewsejew von der russischen Nachrichtenagentur Interfax mit der Aussage zitiert, das hochmoderne S-300-System würde es der israelischen Luftwaffe unmöglich machen, über Syrien zu operieren.
Wenn sie in der Nähe von Damaskus stationiert würden, könnten die Langstreckenverteidigungssysteme den gesamten Luftraum über dem besetzten Palästina überwachen, sagte er.
Die russische Il-20 wurde fälschlicherweise von der syrischen Luftverteidigung abgeschossen, als sie sich auf dem russischen Hmeimim-Stützpunkt in der Provinz Latakia im Nordwesten Syriens hinflog. Das syrische S-200-Raketenabwehrsystem reagierte auf eine Angriffswelle von vier israelischen Kampfflugzeugen.
Moskau beschuldigte Tel Aviv für den Vorfall, bei dem alle 15 Personen an Bord des Flugzeugs getötet wurden. Die israelischen Militärflugzeuge hätten absichtlich «eine gefährliche Situation geschaffen», die zum Absturz führte. Das russische Militär sagte auch, das Flugzeug sei von der israelischen Luftwaffe als Deckung benutzt worden, und Moskau habe sich das Recht vorbehalten, eine angemessene Antwort zu geben