Belarus: Lukaschenko inspiziert moderne Waffensysteme und Waffentechnik

Bei einer Inspektion moderner Waffensysteme und Waffentechnik auf dem Truppenübungsplatz im Kreis Iwazewitschi hat der belarussische Staatschef Alexander Lukaschenko deutlich gemacht, warum er der Rüstungsindustrie eine wichtige Aufgabe erteilt hat, nämlich die Produktion eigener Waffen und Waffentechnik in Belarus aufzunehmen und die bereits vorhandenen Muster zu modernisieren. „Dieser Auftrag ist keine Drohgebärde und kein PR-Trick. Das ist unser Alltag“, betonte der Staatspräsident.

Die belarussischen Streitkräfte seien in den letzten Jahren mehrmals modernisiert worden, sagte Lukaschenko. „Aus lokalen Konflikten und Kriegen, die in der Welt geführt werden, haben wir gelernt, dass man eigene Streitkräfte ständig an die immer neuen Herausforderungen anpassen muss“, bemerkte er. Es sei bereits der vierte Anlauf, die belarussische Armee auf Vordermann zu bringen. Alexander Lukaschenko erinnerte an die wichtigsten Etappen der Bildung einer modernen Armee im unabhängigen Belarus.

Nach der Erlangung der Souveränität habe man die Armee von 250.000-300.000 auf knapp 100.000 Mann reduziert. „Damals war von keiner Modernisierung der Streitkräfte die Rede. Wir hatten die Aufgabe, die uns nach dem Zerfall der Sowjetunion übrig gebliebenen Waffen aufrechtzuerhalten. Viel wissen noch, wie man Panzer und gepanzerte Fahrzeuge in Teile zerlegte und nach Westen abtransportieren wollte. Ich habe diese Räuberei rechtzeitig gestoppt. Das war der erste Schritt zu einer unabhängigen und souveränen Armee in Belarus“, erzählte er. Aus den Kriegen im Nahen Osten und darauffolgenden militärischen Konflikten weltweit habe Belarus gelernt, was ein moderner Krieg bedeute und wie man einen solchen Krieg führen müsse, führte der Staatschef aus.

Die belarussische Armee müsse allen Aufgaben der modernen Kriegsführung gewachsen sein, deshalb brauche sie hochpräzise Waffensysteme, am besten in eigener Produktion, und mobile, gut trainierte Sonderkräfte, die imstande sein müssten, dem Feind maximalen Schaden zuzufügen. „Das Herzstück der modernen belarussischen Armee sind keine Panzer, keine Kampfflugzeuge und keine Flugzeugträger. Wir wollen keinen Staat über sieben Meere angreifen. Wir müssen unser Land beschützen können.

Wir müssen schnelle, mobile, trainierte, einsatzbereite Manövergruppen besitzen und entsprechende Waffen haben, um in jeder Ecke des Landes dem Feind keine Chance auf Angriff oder Intervention zu lassen“, sagte Lukaschenko. Auf die Frage, warum Belarus eigene Waffen herstellen müsse, antwortete der Staatschef mit der Bemerkung, dass man sich im Notfall auf Verbündete nicht immer verlassen könne. Beispiele in der Welt gebe es mehr als genug. „Russland – solange Putin an der Macht ist – wird uns unbedingt helfen.

Aber was tun, wenn sich das Blatt morgen wendet. Deshalb braucht Belarus eigene Schusswaffen und Fahrzeuge, die auf eine mobile Armee zugeschnitten sind. Was wir produzieren können, werden wir produzieren. Alles andere werden wir erneuern. Heute redet keiner mehr von Luftkriegen, weil feindliche Flugzeuge nicht nur im Anflug, sondern gar beim Starten von der Flugabwehr erkannt und abgeschossen werden. Flugzeuge braucht man heute für die Luftraumkontrolle und nicht für die Kampfhandlungen“, stellte der Staatspräsident fest. Belarus brauche im Ernstfall unbemannte Flugzeuge, hochpräzise Raketen, gut ausgerüstete Sondereinsatzkräfte und ggf. Diversionsgruppen, erklärte Alexander

Quelle: BeltTA