Im Fall Khashoggi gibt es einige Hintergrundinformationen, die in der Mainstreampresse nicht angesprochen werden. Dabei sind sie wichtig, um das Ganze zu verstehen. Über den Fall Chaschuqdschi alias Khashoggi schrieb gestern das österreichische Contra Magazin.
Von Dr. Hans-Jürgen Klose auf Contra Magazin
Der Fall, der in den Medien zur Zeit so häufig auftaucht, der „Mord im saudischen Konsulat in der Türkei“, kann ohne Hintergrundinformationen nicht verstanden werden. Der „Reporter“ Jamal Chaschuqdschi heißt mit anderem Namen Jamal Khashoggi und ist der Cousin des im letzten Jahr verstorbenen Adnan Khashoggi, dem wohl größten Waffenhändler des 20. Jahrhunderts. Kashoggi kam im Zusammenhang mit der Iran-Contra-Affäre der Reagan-Regierung in den Achziger-Jahren die Presse.
Die USA hatten damals Einnahmen aus geheimen Waffenverkäufen zur Finanzierung von Rebellengruppen in Nicaragua verwandt, welche die linksgerichtete Regierung stürzen sollten. Adnan Khashoggi galt Jahrzehnte lang als die zentrale Figur des internationalen Waffenhandels, sein Vermögen wurde auf 10 Mrd. US-Dollar geschätzt. Es ging jetzt um den Verbleib dieses Vermögens.
dnan Khashoggis Vater war Leibarzt des saudischen Königs Abd al-Azis ibn Saud und gebürtiger Türke. Die Familie erhebt nun verständlicherweise Anspruch auf das Erbe. Dass Trump jetzt den Saudis droht, ist recht unklug. Der Klärung wo das Geld geblieben ist, würde zweifellos die weiterhin bestehende Praxis illegaler Waffenverkäufe durch die USA tangieren. Adnan Kashoggi hat seinen Nachlass dummerweise nicht in den USA deponiert.