Mögliche Ermordung des saudischen Journalisten ohne Kenntnis Riads ausgeschlossen

Der ehemalige CIA-Direktor John Brennan (l.), der ehemalige Direktor der National Intelligence James Clapper (m.) und der ehemalige FBI-Direktor, James Comey (r.).

Der frühere Chef des amerikanischen Auslandsgeheimdienstes(CIA), John Brennan hält die Beteuerung der Führung in Riads, nichts vom Verschwinden des Journalisten Dschamal Khashoggi zu wissen, für unglaubwürdig.

In einem am Sonntag vom US-Sender «CNN» ausgestrahlten Interview sagte Brennan,  der saudische Kronprinz, Mohammed Bin Salman, sei für das Verschwinden des regimekritischen saudischen Journalisten, Dschamal Khashoggi,  direkt verantwortlich.

Der frühere CIA-Chef äußerte sich dann zum Fundmaterial im saudischen Konsulat in Istanbul und erklärte, die mögliche Ermordung von Khashoggi sei ohne Kenntnis des Hauptentscheidungsträgers, nämlich Mohammed Bin Salman, nicht möglich.

Über die Frage, was hätte er getan, wenn er noch im Amt wäre, antwortete Brennan, ich würde mit unseren alten Verbündeten im türkischen Nachrichtendienst sowie den Offizieren des militärischen Abschirmdiensts in Saudi-Arabien und anderen zusammengearbeitet, um zu sehen, was sie uns an Informationen liefern würden.

Unterdessen berichteten Medien, dass der saudi-arabische König Salman  in einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump vehement bestritt, dass die Führung des Königreichs etwas mit dem Verschwinden des Journalisten Dschamal Khashoggi zu tun hat. Das Dementi des Königs sei «sehr, sehr stark» gewesen, sagte Trump am Montag vor Journalisten im Weißen Haus.

Allerdings zweifelt der frühere CIA-Chef an der geistigen Fähigkeit des Königs, richtige Aussagen über diesen und ähnliche Fälle zu machen.

Von Khashoggi fehlt seit einem Besuch im saudiarabischen Konsulat in Istanbul am 2. Oktober jede Spur. Türkische Ermittler gehen davon aus, dass der saudiarabische Journalist und Regierungskritiker in dem Konsulat von Agenten seines Landes ermordet wurde.